Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Die „boot“lohnt sich nicht für alle Hotels

- VON PAULINE GEISLER, JULIA SCHÜSSLER UND ANNA LENA SOMMER

Die Wasserspor­tmesse in Düsseldorf wirkt sich für die Meerbusche­r Hotels unterschie­dlich aus. Einige spüren einen deutlichen Zulauf an Gästen. Andere Messen sind für die Hoteliers jedoch noch sehr viel lukrativer.

Zum 49. Mal findet die Wasserspor­tmesse „boot“in Düsseldorf statt. Noch bis zum 28. Januar können die Besucher in 16 Messehalle­n Yachten und Boote begutachte­n. Am Wochenende konnten die Veranstalt­er bereits über 60.000 Besucher zählen. Die meisten davon sind erfahrungs­gemäß Privatleut­e aus der näheren Umgebung, doch die Messe lockt auch Besucher an, die von weiter her kommen. Und da können auch die Hotels in den angrenzend­en Städten interessan­t werden. Die gute Anbindung mit öffentlich­en Verkehrsmi­tteln lässt vermuten, dass die Betten nicht nur in der Landeshaup­tstadt Düsseldorf ausgelaste­t sind. Profitiere­n Meerbusche­r Hoteliers von der „boot“?

Ja, sagt Hoteldirek­tor Axel Röttsches vom Hotel Gut Dyckhof in Büderich. „Die ,boot´ ist von großer Bedeutung. Wir sind sehr zufrieden“, sagt er. Die Zimmerprei­se hat Röttsches aktuell jedoch nur leicht angehoben. Andere Messen wie die „Medica“, eine Fachmesse für Medizin, die Verpackung­smesse „Interpack“oder die “K-Messe“für Kunststoff und Kautschuk seien bezüglich der Preissteig­erung noch wesentlich lukrativer, sagt er. Bei den Industriem­essen sei diese zwei bis drei mal so hoch. Das Gut Dyckhof ordnet die Wasserspor­tmesse deshalb in die C-Kategorie ein. „Aber nur bezüglich der Preise“, betont Röttsches. Zum Vergleich: Medica und die Pro-Wein-Messe bezeichnet er stattdesse­n als Messen der A-Kategorie.

Wichtig sei die „boot“aber für das Gut Dyckhof aber vor allem dadurch, dass sie jährlich stattfinde­t, und das neun Tage lang. Andere Messen spülten zwar pro Nacht mehr Geld in die Kasse, aber das nur alle drei Jahre und auch nur für bei- spielsweis­e vier Tage. „Wir haben auch vor allem die Aussteller selbst als Gäste“, sagt der Hoteldirek­tor. Das sei gut, denn viele Messegäste der „boot“seien nur Tagesgäste, die abends wieder nach Hause führen.

Eine leichte Profitstei­gerung aufgrund der Bootsmesse sieht auch das Hotel Osterather­hof in Osterath. Etwa 20 Prozent der Gäste in seinem Haus seien aktuell wegen der „boot“in Meerbusch, sagt Eigentümer Emiel van Es. „Wir erhöhen die Preise jedoch nicht, da wir lieber komplett ausgebucht sind“, sagt er.

Janni Kostidis vom Gästehaus Alter Bahnhof in Osterath spürt keinen großen Zulauf durch Messegäste: „Für uns ist die ,boot‘ keine profitable Messe. Ich würde sie ganz im Gegensatz zur ,Medica‘ oder ,ProWein-Messe‘ eher als sogenannte CMesse einstufen“, sagt er. Die Zahl der Hotelgäste sei zwar angestiege­n, diese leicht erhöhte Auslastung hänge aber aktuell nicht direkt mit den „boot“-Messebesuc­hern zu- sammen. Auch für das Hotel Zum Deutschen Eck in Büderich ist die Zeit der „boot“eher eine Woche wie jede andere, sagt Inhaber Andreas Krause. „Bei uns gibt es in dieser Zeit jedenfalls keine Preissteig­erungen.“Für Krause bringt die Messe aber jedes Jahr ein Wiedersehe­n: Der Hotelier beherbergt nämlich schon seit 28 Jahren traditione­ll die Mitarbeite­r einer niederländ­ischen Yachtverle­ih-Firma, und die sind auch in diesem Jahr wieder in seinem Hotel untergekom­men.

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FOTO: MESSE DÜSSELDORF Die Wasserfahr­zeuge sind auf den unterschie­dlichsten Wegen in die Landeshaup­tstadt gekommen. Am Wochenende waren bereits 60.000 Besucher auf der Bootsmesse unterwegs.

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