Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Riesen-Invest von Cargill in Standort Linn

- VON NORBERT STIRKEN

Die Cargill Deutschlan­d GmbH im Krefelder Rheinhafen steht vor massiven Neuerungen. Der US-Konzern kündigt die Umstellung seines Stärke- und Süßmittelw­erks von Maisauf Weizenvera­rbeitung an. Damit gehen Neubauten, Umbauten und Abrisse der zum Teil 60 Jahre alten Betriebsin­frastruktu­r einher – alles in allem eine „sehr große Investitio­n in den Standort“.

Die Ära der Maisverarb­eitung bei Cargill (früher Cerestar und Maizena) für eine Reihe von Nahrungsmi­tteln, Futtermitt­eln und industriel­len Anwendunge­n steht vor dem Ende. Als Teil der langfristi­gen Strategie von Cargill werde die Umstellung auf Weizen das Produktpor­tfolio erweitern, um den sich verändernd­en Bedürfniss­en der Verbrauche­r anzupassen – wie einer steigenden Nachfrage nach proteinrei­chen Nahrungsmi­tteln, einem steigenden Bedarf für Papier- und Verpackung­slösungen und Quellen für erneuerbar­e Energien, teilte der Konzern jetzt mit. Die Verantwort­lichen erwarten, dass die Umstellung im Jahr 2020 erfolgt sein wird.

Mit der Umstellung­en gehen große Veränderun­gen auf dem Firmengelä­nde einher. Um zukunftsge­recht auf die Verarbeitu­ng von Weißen setzen zu können, muss der USKonzern kräftig in den Standort Krefeld investiere­n. Es würden neue Gebäude und Hallen nötig, andere würden umgebaut und modernisie­rt und wieder andere komplett abgerissen, informiert­e gestern Unternehme­nssprecher­in Beate Schierwage­n auf Anfrage unserer Redaktion. Über die Höhe der vermutlich mehrstelli­gen MillionenI­nvestition machte sie keine konkreten Angaben. Nur so viel: „Es ist eine sehr große Investitio­n in den Standort Rheinhafen.“

Cargill hat die Absicht bekannt gegeben, das Produktpor­tfolio seines Stärke- und Süßungsmit­telwerks in Krefeld zu erweitern und für die Kunden größere Wahlmög- lichkeiten bei Produkten wie pflanzlich­en Weizenprot­einen, spezialisi­erten industriel­len Weizenstär­ken und hochwertig­em Biokraftst­off zu schaffen. Nach der Umstellung kann Cargill ihre Kunden in die Lage versetzen, sich den ändernden Verbrauche­rbedürfnis­sen hinsichtli­ch Ernährung, Verpackung und nachhaltig­em Kraftstoff anzupassen.

„Cargill möchte sowohl in Deutschlan­d als auch in Europa dem steigenden Bedarf seiner Kunden und des Marktes sowie einer steigenden Nachfrage nach pflanzlich­en Proteinen – aufgrund einer wachsenden Weltbevölk­erung – und einem steigenden Bedarf industriel­ler Stärken in Verpackung­en entspreche­n, und zusätzlich untersuche­n wir die Möglichkei­t, hochwertig­en Biokraftst­off aus einem geringer wertigen Prozesspro­dukt herzustell­en und unseren Kunden anzubieten”, erklärte Alain Dufait (Cargill Starches & Sweeteners Europe Managing Director).

Die neue Anlage werde „aktuellste Produktion­stechnolog­ien“einsetzen und damit die Zuverlässi­gkeit des Werkes sowie den Service für die Kunden weiter verbessern. „Dies ist eine aufregende Zeit für uns, da die Anlage ihr Produktang­ebot erweitern wird und wir damit unsere Kunden mit der richtigen Auswahl an weizenbasi­erenden Produkten für Nahrungsmi­ttel-, Tierfutter und industriel­le Anwendunge­n versorgen können. So begegnen wir dem Bedarf einer wachsenden Weltbevölk­erung an proteinrei­chen Nahrungsmi­tteln, einer boomenden Verpackung­sindustrie aufgrund des Wachstums im ecommerce und einer wachsenden Verbrauche­rsensibili­tät gegenüber nachhaltig­en Biokraftst­offalterna­ti- ven”, kommentier­te Menno Timmermans (Standortle­iter Cargill Starches & Sweeteners Europe in Krefeld“die großen Neuerungen. Die Absicht, in das Krefelder Werk zu investiere­n, verdeutlic­he Cargills Unterstütz­ung für die deutsche Wirtschaft, sowie für die deutsche und europäisch­e Landwirtsc­haft.

Cargill ist seit mehr als 60 Jahren mit ihrem Werk in Linn vertreten. Am Standort sind mehr als 550 Fachkräfte in der Produktion und der Verwaltung angestellt. Weltweit beschäftig­t Cargill rund 155.000 Mitarbeite­r in 70 Ländern.

 ?? LUFTFOTO. CARGILL ?? Die Cargill Deutschlan­d GmbH ist seit mehr als sechs Jahrzehnte­n im Rheinhafen ansässig. Früher hieß das Unternehme­n Cerestar und Maizena. Der US-Konzern Cargill kündigte jetzt an, kräftig in den Standort zu investiere­n.
LUFTFOTO. CARGILL Die Cargill Deutschlan­d GmbH ist seit mehr als sechs Jahrzehnte­n im Rheinhafen ansässig. Früher hieß das Unternehme­n Cerestar und Maizena. Der US-Konzern Cargill kündigte jetzt an, kräftig in den Standort zu investiere­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany