Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Kalenderbl­att 24. Januar 41

- TEXT: JENI / FOTO: PRISMAARCH­IVO

Seine Mutter und sein ältester Bruder waren in der Verbannung in den Tod getrieben worden, seinen zweitältes­ten Bruder ließ man im Kerker verhungern. Der römische Kaiser Caligula hatte schon als Kind erlebt, zu welch tödlichen Intrigen die machthungr­ige Elite Roms fähig war. Er selbst blieb als einziger möglicher Nachfolger seines Großonkels, Kaiser Tiberius (14 bis 37 nach Christus), übrig. Doch auch Caligula sollte früh sterben: Schon vier Jahre nach seinem Amtsantrit­t, noch vor seinem 29. Geburtstag, wurde er von der Prätoriane­rgarde ermordet. Das Attentat am 24. Januar 41 nach Christus hatten vermutlich einige Senatoren geplant. Caligula hatte in der zweiten Hälfte seiner Regierungs­zeit die Stadt Rom mit Terror überzogen. Vielleicht hatten seine Kindheitse­rfahrungen zu Verfolgung­swahn geführt, vielleicht war er auch, wie antike Quellen berichten, schlicht wahnsinnig. Hochverrat­sprozesse endeten mit grausamen Todesurtei­len, Senatoren wurden gefoltert. Ein Zitat, das Caligula zugeschrie­ben wird, soll seine Herrschaft charakteri­sieren: „Sollen sie mich doch hassen, solange sie mich nur fürchten“. Der Kaiser endete, wie er es vermutlich erwartet hatte: als Opfer einer Intrige. Nachdem die Prätoriane­r sich seiner entledigt hatten, betätigte sich die Garde erstmals selbst als „Königsmach­er“und hob Caligulas Onkel Claudius auf den Thron.

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