Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
60 Jahre gemeinsam durchs Leben
Am 25. Januar 1958 heirateten Hans und Margret Schmitz in der Gnadenkapelle Niederdonk in Büderich.
Hans Schmitz hat dieser Tage gleich zwei Mal Grund zum Feiern. Vor zwei Tagen feierte der Büdericher seinen 87. Geburtstag. Doch eine noch höhere Bedeutung messen er und seine Frau dem heutigen Tag zu. Denn heute vor 60 Jahren heirateten Hans und Margret Schmitz in Büderich. Aufgewachsen im sauerländischen Brilon, führt es Hans Schmitz aus beruflichen Gründen 1954 nach Büderich. Dort bezog er zunächst ein Zimmer über einer Metzgerei. Beruflich war er allerdings nicht im Fleischerei-Handwerk, sondern als Maurerpolier unterwegs. Und neben seiner Arbeit hatte er vor allem ein Hobby: die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Büderich. „Ich war bereits in Brilon Mitglied im einen Schützenverein. Es gab ja früher auch nicht so viele Freizeitmöglichkeiten wie heute“, sagt er.
Und so verwundert es auch kaum, dass der Schützenverein in gewisser Art und Weise an der Kennenlerngeschichte der Schmitz nicht ganz unbeteiligt ist. Wie in jedem Jahr fand auch am 26. Januar 1956 der traditionelle Klompenball im Saal Peters in Büderich statt: organisiert von der Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft. Dass Hans Schmitz an jenem Abend zugegen sein wird, war somit quasi gesetzt. Sein Glück: Auch seine heutige Frau Margret ist an jenem Abend Gast des Balles. „Irgendwann hat er sich zum Tanz an- gemeldet“, sagt Margret Schmitz, die im März 1936 in Büderich geboren wurde. Das Tanzpaar verstand sich gut. „Und wie es früher so üblich war, hat er mich nach der Veranstaltung auch noch nach Hause gebracht“, sagt die 81-Jährige.
Fast genau zwei Jahre später läuten die Hochzeitsglocken. Am 25. Januar 1958 stand am Morgen zu- nächst die standesamtliche Hochzeit an. Nachmittags ging es für das frisch vermählte Ehepaar und ihre Gäste in die Gnadenkapelle Niederdonk, in der die kirchliche Trauung zelebriert wurde. „Gefeiert wurde nach der kirchlichen Trauung dann im Festsaal der damaligen Gaststätte Hartz in Büderich“, sagt Hans Schmitz. Und auch erst nach der Hochzeit zogen Hans und Margret Schmitz in die erste gemeinsame Wohnung, sie lag in der Düsseldorfer Straße in Büderich. „Denn damals wohnte man ja noch nicht zusammen, ehe man nicht verheiratet war“, sagt Margret Schmitz.
1962 kommt schließlich ihr erster Sohn zur Welt. Die Wohnung in der Düsseldorfer Straße wird zu klein, sie können jedoch im gleichen Haus in eine größere ziehen. Zwei Jahre später wird ihr zweite Sohn geboren. Im Jahr 1972 folgt der Umzug von Büderich nach Oberkassel. „Denn wir konnten dort in einer Werkswohnung meiner Firma wohnen“, sagt Hans Schmitz. In Oberkassel sind sie für gut 30 Jahre wohnhaft geblieben, erst 2003 führt es sie zurück nach Büderich. Zu diesem Zeitpunkt sind sie auch bereits Großeltern von fünf Enkeltöchtern. Die drei Töchter des jüngeren Sohnes sind sogar Drillinge. Ihrer Aufgabe als Großeltern kommen sie in den folgenden Jahren mit großer Freude nach. „Wir haben sie quasi großgezogen“, sagt Hans Schmitz mit Stolz, der auch nach wie vor noch mit großer Freude in der Sankt Sebastianus Bruderschaft aktiv ist. „Und mittlerweile ist er wahrscheinlich einer der ältesten Mitglieder“, vermutet seine Frau, die mit ihrem Mann zudem noch in zwei Kegelklubs ist. Früher seien sie zudem gerne gereist, vor allem Schiffsreisen hätten sie gerne gemacht. „Seit mein Mann aber nicht mehr so mobil ist, geht es leider nicht mehr. Unsere letzte große Reise war vor vier Jahren, als wir durch Russland gereist sind“, sagt die 81Jährige.
Heute ist zwar der Tag der diamantenen Hochzeit, angemessen gefeiert wird aber am Sonntag. Nach dem Besuch der Messe lädt das Ehepaar die Familie und Freunde zum gemeinsamen Mittagessen ein.