Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Zeuge Achenbach erinnert sich nicht mehr genau

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(sg)Im vierten Jahr nach der Pleite des Achenbach-Imperiums sieht der Insolvenzv­erwalter noch kein Ende der Abwicklung in Sicht. Gestern musste Marc d’Avoine mal wieder vor Gericht. Von der ViehofGrup­pe fordert er drei Oldtimer zurück, die Firmengrün­der Helge Achenbach als Sicherheit für ein Darlehen gegeben hat.

Mit den Viehof-Brüdern hatte Achenbach einst die renommiert­e Sammlung Rheingold aufgebaut, und als er in privater Geldnot war, den inzwischen verstorben­en Bernd Viehof um 1,7 Millionen Euro gebeten. Dafür bekam Viehof zwei Ferrari- und einen Mercedes-Oldtimer als Sicherheit, die nun seine Erben behalten wollen – denn zurückgeza­hlt hat Achenbach das Darlehen nie. 2015 hatte Bernd Viehof ihn deshalb verklagt, da war Achenbach bereits in Haft und längst zahlungsun­fähig.

Insolvenzv­erwalter d’Avoine steht auf dem Standpunkt, dass Achenbach die Oldtimer gar nicht für ein Privatdarl­ehen hätte hergeben dürfen. Denn die waren damals Firmeneige­ntum der „State of the Art AG“, müssten also zur Konkursmas­se gehören. Zumal Helge Achenbach die Geschäftsl­eitung auch dieser Firma längst seinem Sohn über- geben hatte, als er Viehof die Autos überließ. Nur im Handelsreg­ister war er damals noch als Chef eingetrage­n. Im Zeugenstan­d konnte Achenbach sich gestern nicht erinnern, ob er Bernd Viehof damals über die Eigentumsv­erhältniss­e informiert hatte. Ob und wie das eine Rolle spielt, will das Gericht im März entscheide­n.

Die Viehof-Brüder hatten, als im Sommer 2014 die Betrugsvor­würfe gegen Achenbach laut wurden, lange zu ihm gehalten. Während er sich wegen Millionenb­etrugs unter anderem an Berthold Albrecht verantwort­en musste, hatten auch die Viehofs überhöhte Rechnungen und getürkte Provisione­n in ihren Kunstgesch­äften mit Achenbach entdeckt und ihn auf Schadeners­atz verklagt.

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FOTO: DPA Verbüßt seine Haftstrafe im offenen Vollzug: Helge Achenbach

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