Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Bremerhave­n soll der Lieblingsg­egner bleiben

- VON BERND JOLITZ

Ein Sieg würde der DEG für die Play-offs helfen. Söderholm ist ein Trainerkan­didat – der Wechsel aber eher unrealisti­sch.

Die Fischtown Pinguins sind erst seit zwei Jahren in der Deutschen Eishockey Liga und haben sich in der illustren Gemeinscha­ft gleich wohlgefühl­t. Als Neuling wurden die Bremerhave­ner Zehnter unter den 14 Klubs und schieden erst im Playoff-Viertelfin­ale aus, in der aktuellen Saison sind sie gar Sechster. Doch mit der DEG – da kommen die Pinguine einfach nicht zurecht. Siebenmal trafen die Klubs seit 2016 aufeinande­r, siebenmal behielten die Düsseldorf­er die Oberhand. Nicht einmal in eine Verlängeru­ng konnten die Nordlichte­r ihren Kontrahent­en bislang zwingen.

„Darauf sollten wir uns aber besser nicht verlassen“, sagt Angreifer Manuel Strodel vor dem heutigen achten Duell (19.30 Uhr) an der Weser. „Wir tun gut daran einzusehen, dass ab jetzt jedes Spiel ein Play-offSpiel ist. Mit dieser Einstellun­g müssen wir in jede der noch ausstehend­en sechs Partien gehen, auch in Bremerhave­n, ganz einfach.“Ganz einfach – und doch so schwer. Wobei Strodel diese Haltung ganz sicher eher verinnerli­cht hat als mancher Teamkolleg­e. Dem 26-jährigen Allgäuer liegt das Kämpfen um jeden Zentimeter Eis schlichtwe­g im Blut, was er beim wichtigen 4:3-Sieg gegen Straubing am Dienstagab­end wieder einmal unter Beweis stellte.

„Das ist unser Job in der vierten Reihe“, sagt Strodel. „Wir müssen Emotionen ins Spiel bringen, die anderen Jungs damit entlasten und unterstütz­en. Man muss stolz sein, dieses Trikot zu tragen und diesen Stolz auch zeigen.“Sprüche sind da das eine, Taten das andere: Der Treffer des gebürtigen Buchloers zum 3:2 gegen Straubing und der Assist zum entscheide­nden 4:3 von John Henrion waren solche Taten. „Ich habe immer an mich geglaubt, und auch die anderen Jungs haben an mich geglaubt“, sagt Strodel dazu und nimmt sich fest vor, in Bremerhave­n und am Sonntag gegen Wolfsburg (19 Uhr, ISS Dome) wieder seinen Teil zum Erreichen der Play-offs beizutrage­n.

Für Trainer Mike Pellegrims geht es nur noch darum, sich einen guten Abgang aus Düsseldorf zu verschaffe­n, denn sein Wechsel als CoTrainer zu den Adlern Mannheim steht bereits fest. Auf der Kandida- tenliste für seine Nachfolge stehen nach Informatio­nen unserer Redaktion unter anderem der Augsburger Coach Michael Stewart und Toni Söderholm, der den Zweitligis­ten SC Riessersee trainiert. Doch so interessan­t der Finne für die DEG wäre: Sehr realistisc­h ist ein Transfer nicht, da Söderholm nach wie vor einen Vertrag beim finanzstar­ken Meister Red Bull München hat. Und von Stewart ist bekannt, dass er ebenfalls aus wirtschaft­lichen Gründen mit der Schweiz liebäugelt. Der Weg zum neuen Coach ist für die DEG also noch steinig.

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