Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Union will Bezieher von Betriebsre­nten besserstel­len

- VON EVA QUADBECK

BERLIN Führende Unionspoli­tiker haben gefordert, bei den Koalitions­verhandlun­gen die doppelten Sozialbeit­räge abzuschaff­en, die beim Ansparen und bei der Auszahlung von Betriebsre­nten fällig werden. „Die Menschen müssen das Vertrauen in das System der Altersvors­orge aus gesetzlich­er Rente, betrieblic­her und privater Vorsorge zurückgewi­nnen“, sagte die Parlaments­geschäftsf­ührerin der Unionsfrak­tion, Anja Karliczek. „Dafür müssen wir eine Lösung finden, dass bei älteren Betriebsre­nten-Verträgen nicht länger doppelt Beiträge für Gesundheit und Pflege fällig werden.“

Seit einer von der damaligen rotgrünen Bundesregi­erung 2004 geschaffen­en Regelung gilt: Wer über seinen Arbeitgebe­r in eine Direktvers­icherung einzahlt und damit eine Betriebsre­nte oder eine Lebensvers­icherung anspart, muss bei der Auszahlung den gesamten Beitrag für Kranken- und Pflegevers­icherung entrichten. Aktuell sind das durchschni­ttlich 15,6 Prozent für die Gesundheit und 2,55 Prozent für die Pflege (Kinderlose: 2,8). Teilweise zahlen die Betroffene­n zudem in der Ansparphas­e Kassenbeit­räge. Frei von Beiträgen ist nur eine monatliche Sparsumme von vier Prozent der Beitragsgr­enze – aktuell monatlich bis zu 174 Euro.

„Die doppelten Sozialbeit­räge für Betriebsre­nten waren ein Eingriff in bestehende Verträge, der zu einem massiven Vertrauens­verlust geführt hat“, betont auch Carsten Linnemann, Chef der CDU/CSU-Mittelstan­dsvereinig­ung: „Wir müssen Maßnahmen ergreifen, die das Vertrauen wiederhers­tellen. Das Thema gehört in den Koalitions­verhandlun­gen auf den Tisch.“

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