Im Club der Unternehmer

Der Kultursalon der Rheinischen Post war zu Gast im Düsseldorfer Industrie-Club.

Der aktuelle Kultursalon der Rheinischen Post führte durch Türen, die den meisten Menschen sonst verschlossen bleiben. Ziel der Programmreihe, welche diese Zeitung in Kooperation mit dem Rheinischen Sparkassen- und Giroverband durchführt, war dieses Mal der Düsseldorfer Industrie-Club an der Elberfelder Straße im Gebäude des Steigenberger Parkhotels. Mit den Worten „Wir sind sehr konservativ“begrüßte die Geschäftsführerin Heidi Schädlich die Gäste. Zum konservativen Charakter des Clubs gehört auch, dass Herren eine Krawatte zu tragen haben. Wer das vergisst, dem hilft man an der Gardero- be gern mit einem schicken Leihschlips aus.

Konservativ ist auch das Aufnahmeritual. Wer um Aufnahme in den illustren Kreis der 1200 Mitglieder bittet, benötigt die Fürsprache von drei Paten, die schon länger dazugehören. Ziel des eingetragenen Vereins ist es, den Begriff „Industrie“wörtlich zu nehmen. Man ist daher mehr an den Vorständen produzierender Unternehmen interessiert als etwa an den Chefs von Beratungsfirmen. So hält man es seit der Gründung im Jahr 1912. Und deshalb findet man auch unter den bisherigen Vorsitzenden Namen wie Karl Haniel, Konrad Henkel und Rolf Schwarz-Schütte. Mit beinahe 40 Mitarbeitern betreut der Indus- trie-Club seine Gäste. Die relativ kleine Küche sorgt an jedem Tag im Schnitt für 150 Essen.

Heidi Schädlich und ihr Veranstaltungsleiter Volker Hüneke führten durch die überraschend zahlreichen Räume des Gebäudes. Während man im Erdgeschoss einen Saal für 300 Personen bereithält, finden sich in den oberen Etagen kleine Salons mit den Namen bekannter Unternehmen. Hier werden bedeutsame Angelegenheiten verhandelt. Die gute Lage im Stadtzentrum, das angeschlossene Edel-Hotel und der nahe Flughafen machen den Club für solche Verhandlungen sehr attraktiv.

Seit 1977 nimmt der Club auch Frauen auf. „Andere Vereinigungen wie der Münchner Herrenclub sind noch nicht so weit“, erläuterte Heidi Schädlich. Rauchen ist trotz ClubAtmosphäre natürlich nicht gestattet. Aber bei einigen sehr langjährigen Mitgliedern macht man zuweilen eine freundliche Ausnahme.