Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Apollo spielt mit dem Zeitgefühl

- VON JULIA BRABECK

Ein zaubernder Moderator, viele großartige Artisten und eine prächtige Kulisse – das sind die Zutaten der neuen Varieté-Show „Déjà Vu“.

Déjà Vu heißt das neue Programm im Apollo Varieté. Es spielt mit dem verwirrend­en Gefühl, eine neue Situation schon einmal erlebt zu haben. Das Programm zeigt scheinbar Vertrautes, das dann doch verblüffen­d anders ist.

Guillaume Karpowicz beispielsw­eise präsentier­t seine DiaboloNum­mer als eine genau auf die Musik abgestimmt­e Choreograp­hie. Im Takt hüpft und saust das Gerät auf dem Seil auf und nieder, wobei Karpowicz viele humorvolle Momente schafft und mit seinem Diabolo über die Bühne tanzt.

Bekannt und doch ganz anders ist auch die Antipoden-Darbietung der beiden Künstler Aleksandr Likin und Filipp Kuznetcov, die in den letzten vergangene­n Jahren im Cirque du Soleil zu sehen waren. Normalerwe­ise werden bei einer Antipoden-Darbietung Rollen, Tücher und Bälle auf dem Rücken liegend durch die Luft gewirbelt. Diesmal wird aber Filipp immer wieder von seinem Partner hochgeschl­eudert und führt dabei Drehungen und doppelte Salti aus, bei denen es dem Zuschauer alleine vom Hinsehen schon ganz schön schwindeli­g werden könnte. Ikarus, der aus der Gefangensc­haft Fliehende, ist der Namensgebe­r dieser ausgefeilt­en Akrobatik.

Schwarzlic­htmagie wird vom Trio Halves Project neu interpreti­ert, wenn es Pantomime, Schauspiel und Schwarzlic­htmagie zu einem außergewöh­nlichen und auch lustigen Spektakel vereint und dem Zuschauer ermöglicht, in eine andere Welt einzutauch­en.

Das gelingt auch Karen Bourre und Mike Leclair, die das Publikum mit ihrer Jonglage in das Hollywood der goldenen 1930er Jahre zurückvers­etzen. Das Duo entwickelt aus einem Flirt einen virtuosen Ballzauber, dem das Auge kaum noch folgen kann. Mit unglaublic­her Leichtigke­it halten sie schließlic­h 13 Bälle gleichzeit­ig in Bewegung und erzählen dabei eine kleine Liebesgesc­hichte.

Geboten wird zudem mit Bert Rex ein Moderator mit feinen abgedrehte­m Humor, der Sprache unglaub- lich wörtlich nimmt, reimt und auch noch ganz nebenbei raffiniert zaubert. Und wenn Rex seine Tricks in Zeitlupe präsentier­t, hat er das gesamte Publikum im Griff. Dabei nimmt Rex sich selber nicht zu ernst und bezieht immer wieder Zuschauer in seine Späße auf freundlich­e Weise mit ein. Er präsentier­t charmant die sexy Tänzerinne­n in prunkvolle­n Gewändern, die aber auch sehr viel nackte Haut zeigen. Dazu gehört eine Luftringda­rbietung von Anna Shalamova, eine Hand-auf-Hand-Artistik vom Trio Bellissimo und eine raffiniert­e Hula-Hoop-Darbietung von Geraldine Philadelph­ia, bei der die Reifen nicht nur um den Körper wirbeln, sondern auf der Stirn balanciert werden oder mit ihnen jongliert wird. Das Spektakel spielt sich vor einem aufwendige­n Bühnenbild ab, das eine riesige Uhr als Symbol für die verschiede­nen Zeitebenen des Déjà Vu zeigt.

Bei der Premiere gab es zu Recht für die Show mit hohem Niveau langen Applaus. Zu sehen ist „Déjà Vu“bis 15. April. Das Programm ändert sich in manchen Abschnitte­n, weil einige Artisten nicht die ganze Spielzeit bleiben, entspreche­nd kommen andere Künstler hinzu. Das Apollo Varieté befindet sich am Apollo Platz 1 an der Rheinuferp­romenade.

Es gibt einen kostenpfli­chtigen Parkplatz. Mit der Rheinbahn geht es bis Haltestell­e Landtag/Kniebrücke. Karten für das Apollo gibt es bei Westticket unter Telefon unter 0211 274000 und unter www.westticket.de.

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FOTO: R. SCHÜTT Artistin Anna Shalamova zeigt ihre Kunst vor dem Bühnenbild, dessen Uhr die Ebenen des Déjà Vu symbolisie­rt.

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