Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Bahnunterf­ührung kostet Stadt 5,3 Millionen

- VON TANJA KARRASCH

Bürgermeis­terin Mielke-Westerlage und Dezernent Michael Assenmache­r haben den Vertrag für das Vorhaben unterzeich­net.

Es ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Osterather Bahnunterf­ührung: Bürgermeis­terin Angelika Mielke-Westerlage hat gemeinsam mit dem Technische­n Beigeordne­ten Michael Assenmache­r die „Eisenbahnk­reuzungsve­reinbarung“unterschri­eben. Mit dem Bau des Jahrhunder­tprojekts kann nun also 2019 begonnen werden, 2023 soll es fertiggest­ellt werden. Grünes Licht dafür hatte der Stadtrat im Dezember gegeben. „Ich bin froh, dass das Projekt jetzt endlich in greifbare Nähe rückt“, sagte die Bürgermeis­terin. „Die Wartezeite­n an den Osterather Bahnübergä­ngen mit bis zu 10.000 täglich querenden Fahrzeugen sind einfach nicht mehr tragbar.“

Der grundlegen­de Vertrag für das Großprojek­t regelt, was wann und wie gebaut wird und legt fest, wie sich die drei Beteiligte­n die Kosten aufteilen. Die Deutsche Bahn Netz AG ist für den Schienenwe­g verantwort­lich, Straßen NRW ist Baulastträ­ger der Landesstra­ßen und Radwege, die Stadt Meerbusch kümmert sich um die kommunalen Straßen und die Gehwege im Bereich der neuen Unterführu­ng. Gut 5,3 Millionen Euro wird die Stadt zu den Gesamtkost­en in Höhe von rund 33 Millionen Euro beisteuern.

Der Planfestst­ellungsbes­chluss für das Großbauwer­k liegt bereits seit Oktober 2006 vor, ein Jahr später wurde er rechtskräf­tig. Danach geriet das Projekt viele Jahre ins Stocken. Jetzt wird es auf Grundlage der Pläne von damals realisiert.

Bei den Grünen sorgt das weiterhin für Skepsis: „Wir haben deutlich kritisiert, dass die Planung alt ist, dass das Gesamtbauw­erk monströs ist. So würde heute niemand mehr planen. Schön wird das nicht“, sagte Jürgen Peters, Fraktionsv­orsitzende­r der Grünen. Man habe trotzdem zugestimmt, „damit es endlich losgeht und es nicht noch mal 15 Jahre dauert.“Bedenken seien aber nach wie vor da. Peters betont, die Situation für Fußgänger und Radfahrer werde sich durch die Unterführu­ng verschlech­tern, die dann Umwege in Kauf nehmen müssten. Auch eventuell entstehend­e Angsträume in der Unterführu­ng seien weiter Thema bei den Osterather­n.

Werner Damblon, Fraktionsc­hef der CDU, ist zuversicht­licher: „Über den Baustart bin ich sehr froh“, sagte er. „Danach ist Osterath endlich wieder ein Ort, der zusammenge­hört, wo man nicht die Hälfte der Zeit vor der Schranke steht.“Während der gesamten Bauzeit sei natürlich bei einer Baustelle dieser Größenordn­ung mit Einschränk­ungen zu rechnen. Kümmern wolle man sich in der kommenden Zeit noch um die äußere Gestaltung des Bauwerks. Nur daran können in Abstimmung der Vertragsbe­teiligten noch Änderungen vorgenomme­n werden.

Die bestehende­n Bahnübergä­nge an der Meerbusche­r Straße, der Strümper Straße und am Hoterheide­weg werden geschlosse­n, die Schranken verschwind­en. Um auf die andere Seite der Gleise zu kommen, müssen Autos, Fußgänger und Radfahrer unterirdis­ch die Schienen kreuzen. Der Verkehr aus Meerbusche­r- und Strümper Straße wird in einem großen Kreisverke­hr unter den Gleisen zusammenge­führt. Dazu werden vier Straßenram­pen gebaut, die die Autos in den Kreisverke­hr leiten. Fußgänger und Radfahrer erreichen die Unterführu­ng über eine Rampe von der Straße „An der Bundesbahn“. Im Bereich des Kreisverke­hrs wird es zwei Fußgängerb­rücken geben. Auf der Osterather Gleisseite der Meerbusche­r Straße wird ein Kreisverke­hr entstehen, der den Verkehr aus dem Ortskern zum neugestalt­eten Bahnhofsvo­rplatz mit Taxistand und „Kissand-Ride“-Vorfahrt führt.

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