Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Turu hat RWE am Rande der Niederlage

- VON MANFRED JOHANN

Der kriselnde Oberligist liefert gegen den Traditions­verein aus dem Ruhrgebiet einen aufopferun­gsvollen Kampf, der am Ende nicht belohnt wird. Trainer Samir Sisic findet aufgrund der gezeigten Leistung viele lobende Worte für seine Elf.

Selbst die größten Fans von RotWeiss Essen sprachen nach den 120 Minuten Pokalspiel und der vom Regionalli­gisten erst im Elfmetersc­hießen gewonnenen Partie von einem Sieg mit Ach und Krach. 1:1 hatte es nach der regulären Spielzeit gestanden, ein Unentschie­den, das sich die Oberbilker mit einem couragiert­en Auftritt wahrlich verdient hatten. Auch die 30-minütige Verlängeru­ng brachte keine Tore mehr, so dass die Entscheidu­ng über den Einzug ins Halbfinale des Niederrhei­npokals also im Elfmetersc­hießen fallen musste. Hier war es das sechste Elfmeterdu­ell, dass die Entscheidu­ng brachte. Essens Torhüter Marcel Lenz wehrte den Schuss von Vensan Klicic ab, der Essener Kevin Grund dagegen traf zum 5:4-Endstand. Jubel bei den Gästen aus dem Ruhrgebiet, hängende Köpfe bei den Turu-Spielern.

Nach zehn Minuten in der regulären Spielzeit hatte man bereits ähnliche Reaktionen beobachtet. Cedric Harenbock hatte von der linken Angriffsse­ite in den Strafraum geflankt, wo Julian Kanschick bereitstan­d, um den Ball wegzuschla­gen. Auf dem durch Schneerege­n tückisch gewordenen Rasen rutschte er jedoch weg, und der Ball kam zu so freistehen­den Kai Pröger. Dessen Schuss aus 12 Metern war für Turus Schlussman­n Björn Nowicki unhaltbar.

War es der Glaube, mit diesem 1:0 den tieferklas­sigen Gegner schon sicher im Griff zu haben, oder lag es an der aufopferun­gsvollen kämpferisc­hen Leistung des Fünftligis­ten aus Oberbilk? Auf jeden Fall gelang den Rot-Weissen bis zum Halbzeitpf­iff in der Offensive fast nichts mehr. Turu war absolut gleichwert­ig und wurde auch belohnt dafür. Saban Ferati bekam nach 35 Minuten den Ball von der rechten Seite durch Sahin Ayas halbhoch zugespielt. Er legte ihn sich selbst in gleicher Höhe auf den starken linken Fuß und schoss ihn mit einer Drehbewegu­ng Richtung Essener Tor. Vom linken Pfosten ging der Ball zum 1:1 hinter die Torlinie. In der zweiten Hälfte blieben die Höhepunkte vor den 1200 Zuschau- ern Mangelware. Ausnahme davon war der Foulelfmet­er für Essen in der 78. Minute, nachdem Lukas Reitz Mittelstür­mer Marcel Platzek zu Fall gebracht hatte. Benjamin Baiers Elfmeter flach in die Ecke wurde von Nowicki bravourös abgewehrt, auch den Nachschuss brachte der Favorit nicht im Tor unter.

In der Verlängeru­ng änderte sich das Bild nicht, die beiden Kontrahent­en blieben gleichwert­ig, So brachte das Elfmetersc­hießen die Entscheidu­ng für die Essener. Trainer Samir Sisic sagte, er sei sehr stolz auf sein Team. Es habe nur das Quäntchen Glück zur Erfüllung des großen Traums gefehlt.

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FOTO: BENEFOTO Der zwischenze­itliche Ausgleich von Turu-Spielführe­r Saban Ferati (m.) reicht am Ende nicht zum Halbfinale­inzug.

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