Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Wiedersehen mit Lahav Shani
Begeistert feierten die Düsseldorfer im September 2015 Lahav Shani in der Tonhalle. Für den jungen Dirigenten ließen danach die verlockenden Angebote nicht lange auf sich warten. Der derzeitige Haupt-Gastdirigent der Wiener Symphoniker wird im kommenden Sommer Chefdirigent des Rotterdams Philharmonisch Orkest. Und einen Vertrag, der ihn 2020 als Nachfolger des prominenten Zubin Mehta als Chefdirigenten des Israel Philharmonic Orchestra verpflichtet, hat der 28-Jährige auch schon in der Tasche.
Auch diesmal stieß er in Düsseldorf in der fast ausverkauften Tonhalle auf große Sympathien. Prokofjews „Symphonie Classique“nahm er frisch und munter, so wie einen mit Überraschungen gespickten Haydn. Nichts anderes dürfte der Komponist beabsichtigt haben.
Auch die junge Solistin des Mozart-Klavierkonzerts C-Dur KV 503 ist in Düsseldorf keine Unbekannte, schließlich ist sie dort aufgewachsen. Danae Dörken betonte die heitere, schwerelose Seite des Konzerts, ohne die melancholischen Schatten zu übersehen. Ihr technisch ausgefeiltes, schlackenloses Spiel fand begeisterten Anklang. Für den Beifall bedankte sie sich mit einer virtuosen Zugabe.
Dem russischen Komponisten Alexander Skrjabin ging es um Grenzüberschreitung. Das Orchester wurde entsprechend auf eine gewaltige Größe aufgestockt. Von zarten impressionistischen bis zu satten, opulenten Klängen entfalteten Shani und das Orchester eine breite Skala. Einige wenige minimale Wackler bei Bläser-Einsätzen ließen sich leicht ignorieren. Insgesamt gelang eine prachtvolle Wiedergabe. Großer Beifall. Gert Holtmeyer