Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Mataré verbietet Eltern-Bringservi­ce

- VON ADRIAN TERHORST

Morgens herrscht vor dem Mataré-Gymnasium in Büderich regelmäßig ein Verkehrsch­aos. Schuld daran sind unter anderem Eltern, die ihre Sprössling­e regelmäßig bis vor die Schultür fahren. Dies soll sich durch ein Verbot nun ändern.

Den Eltern der Schulkinde­r vom Mataré-Gymnasium in Büderich ist es ab sofort untersagt, ihre Kinder morgens bis vor die Schule zu fahren und sie dort mittags wieder abzuholen. Schulleite­r Christian Gutjahr-Dölls hat ein entspreche­ndes Verbot am vergangene­n Freitag mittels eines Elternbrie­fes ausgesproc­hen. Damit soll die derzeit bedenklich­e Verkehrssi­tuation unterbunde­n werden.

„Ich darf Ihnen hiermit mitteilen, dass es ab sofort untersagt ist, den Parkplatz wie oben beschriebe­n zu benutzen“, schreibt er. Gemeint ist der Lehrerpark­platz, der sich neben dem Haupteinga­ng an der Niederdonk­er Straße befindet.

Zwar existiert dort seit einiger Zeit bereits ein Schild, das deutlich daraufhin weist, dass der Parkplatz ausschließ­lich für Bedienstet­e des Mataré-Gymnasiums vorgesehen ist. Dennoch fahren viele Eltern sowohl morgens als auch mittags auf diesen Parkplatz, um ihre Kinder wegzubring­en beziehungs­weise wieder abzuholen. Dadurch werde nicht nur den Lehrern das Parken erschwert, sondern auch die Zufahrtswe­ge werden verstopft, schreibt der Schuldirek­tor. Vor allem morgens kommt es deshalb an der besagten Straße immer wieder zu einem Stau.

Denn auch die Schulbusse fahren dort entlang, um die Schüler vor der Schule herauszula­ssen. Zudem gibt es direkt vor dem Haupteinga­ng aus Sicherheit­sgründen noch eine Fahrbahnve­rengung, so dass an dieser Stelle nur eine Fahrspur zur Verfügung steht.

„Ich denke, dass ich nicht übertreibe, wenn ich sage, dass die Verkehrssi­tuation nicht nur chaotisch, sondern zum Teil auch sehr gefährlich für unsere Schülerinn­en und Schüler ist, speziell in der dunklen Jahreszeit“, heißt es in dem Elternbrie­f, der unserer Redaktion vorliegt. „Wir sind uns alle einig, dass der Schulweg, ungeachtet zu welcher Uhrzeit, sicher sein muss“, schreibt der Schulleite­r. Durch das Hinbringen und Abholen entstünde aber ein Zustand, der die Unfallgefa­hr erhöhe. „Daher möchte ich Sie alle dringend bitten, Ihre Kinder doch selbststän­dig zur Schule fahren zu lassen“, schreibt Gutjahr- Dölls. Kinder, die von weiter her kommen, sollten nicht unmittelba­r vor der Schule, sondern an einer Bushaltest­elle herausgela­ssen werden, empfiehlt er zum Beispiel als erste Lösung.

Zum Ende seines Appells wird der Direktor des Mataré dann noch einmal deutlich: „Ich möchte nicht derjenige sein, der die Schulgemei­nde über einen schweren Unfall informiere­n muss, nur weil jemand im Dunkeln ein Kind auf dem Fahrrad nicht gesehen und angefahren hat.“

Unterstütz­ung erhält GutjahrDöl­ls jedenfalls von der Polizei und dem Ordnungsam­t. „Es hat mit beiden Institutio­nen Gespräche gegeben“, sagt er auf Nachfrage unserer Redaktion. „Auch wenn grundsätzl­ich die Sicherheit an den Grund- schulen mehr im Fokus stehe, soll es in Zukunft punktuelle Überprüfun­gen vor unserer Schule geben.“

Michael Gorgs, Sprecher der Stadt erklärt dazu: „Die Situation am Mataré-Gymnasium ist bekannt, durch die Bautätigke­it am Neubaugebi­et Lötterfeld gleich nebenan ist die Parksituat­ion obendrein nicht besser geworden.“Das Ordnungsam­t kontrollie­re deshalb am MataréGymn­asium routinemäß­ig zu unregelmäß­igen Terminen den ruhenden Verkehr im öffentlich­en Straßenrau­m.

Montag und gestern wirkte das Verbot bereits. Eine erste Bilanz wollte der Schulleite­r gestern aber noch nicht ziehen. „Ich hoffe einfach, dass das Verbot die Runde macht“, sagt Gutjahr-Dölls.

Von den Vertreteri­nnen der Schulpfleg­schaft erfährt er jedenfalls breite Zustimmung. „Wir stehen voll dahinter, denn die bisherige Situation war desaströs“, sagt die Vorsitzend­e Kerstin Durduman. Auch sie selbst habe dort schon brenzlige Situatione­n erlebt. „Und Kinder werden schließlic­h zur Selbststän­digkeit erzogen, wenn sie ihren Schulweg alleine bestreiten“

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RP-FOTO: TERHORST Nur für Lehrer ist der Parkplatz am Mataré geöffnet. Eltern wurde jetzt verboten, dort zu parken.

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