Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Bilder aus der Seele und dem Herzen

- VON MONIKA GÖTZ

Acht Künstlerin­nen stellen zur Zeit in der Mauritius-Therapiekl­inik aus, drei von ihnen kommen aus Meerbusch.

Kunst lebt von den unterschie­dlichen Sichtweise­n der Betrachter. Welches hohe Gut diese Vielfalt für die bildende Kunst darstellt, zeigen jetzt unter anderem drei Meerbusche­r Künstlerin­nen in der aktuellen Ausstellun­g der Therapiekl­inik Osterath.

Dort sind von Kuratorin Monika Sterk ausgewählt­e Arbeiten zu sehen, persönlich­e, per Malerei und Fotografie dargestell­te „Blickwinke­l“, wie die Ausstellun­g heißt. „AugenBlick in das Selbst“stellt Petra Therese Wegner über ihre Arbeiten und sagt: „Es ist Mediale Kunst, eine alte und besondere Tradition.“In den Acryl-Bildern dominieren Farben der Natur: „Sie strahlen Wärme, Entspannun­g, Regenerati­on und Wohlsein aus.“Ein gewisser 3D-Effekt entsteht durch schichtwei­ses Spachteln und Materialie­n, die meist in der Natur zu finden sind.

„Ich bringe Federn, Palmenrind­e oder Steine aus meinen Urlauben mit,“erzählt Petra Therese Wegner. Die in Büderich lebende Kunstschaf­fende beschäftig­t sich seit dem vierten Lebensjahr mit der Malerei: „Mein Vater war Künstler, ich bin Autodidakt­in.“Sie lernt über das Sehen, lässt sich von „Seele und Herz“leiten, eignet sich immer wieder neue Techniken an und möchte mit ihren Bildern als „Fenster in andere Dimensione­n“auf leicht spirituell­e Weise Ruhe und Frieden vermitteln.

Aus einem komplett anderen Blickwinke­l heraus entstehen die Arbeiten von Erika Anna Schumacher. In häufig farbintens­iven, großformat­igen Graffiti-Paintings trifft figürliche Malerei auf Elemente der Street Art. Dabei stellt sie eine ganz eigene Verbindung zwischen klassische­r Ölmalerei, gemalten Mustern, freien Farbfläche­n und gesprühten Linien her: „Ich sehe gerne genau hin, nehme Vielschich­tigkeiten wahr und setze – nach einer kleinen Skizze, einem Text oder Foto – Situatione­n und Ebenen in einen neuen Kontext.“Erika Anna Schumacher studierte Architektu­r und belegte den Studiengan­g Fotografie, Malerei und Interdiszi­plinäre Arbeit. Sie ist Meistersch­ülerin von Wolfgang Hambrecht und Bernhard Lokai der Freien Akademie der Künste in Essen, zeigte ihre Kunst auch in Paris, Miami, Essen und Solingen, ist vom 16. bis 18. Februar beim Photoweeke­nd Düsseldorf und im Anschluss im Salon des Peintres du Marais Paris dabei.

In der Therapiekl­inik sind zwölf Bilder zu sehen, für die sich der Betrachter viel Zeit nehmen sollte. „Ich nehme bei meinen Reisen alles auf und bringe Fantasie ins Stadtbild. Da gibt es so manches zu entdecken.“Erika Anna Schumacher liebt es, sich „künstleris­ch auszutoben“und erklärt: „Beim GraffitiSp­rühen darf man nicht zögerlich sein.“

Silvia Klinger dagegen stellt ihren Blickwinke­l mittels blitzschne­ller Kurzzeitbe­lichtung dar. Unter anderem erzeugt sie mit Farbstifte­n Tropfen in drei verschiede­nen Farben, die sich mischen, aber dennoch einzeln zu erkennen sind. „Die jeweilige Belichtung wird mit einem Steuergerä­t geregelt“, erklärt die Fotografin. In unterschie­dlichen Größen auf Alu Dibond aufgezogen er- innern diese mit einem Makro-Objektiv erstellten Aufnahmen an kunstvolle Phantasieg­ebilde. Die Ausstellun­g der Reihe „Kunst in der Therapiekl­inik“ist außerdem mit Arbeiten fünf weiterer Künstlerin­nen aus der Region bestückt. Ausstellun­g St. Mauritius Therapiekl­inik. Strümper Straße 111. Die Bilder bleiben bis zum 20. April zu sehen, montags bis sonntags jeweils von 9-20 Uhr

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