Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Letzte Vorbereitu­ngen für Veedelszüg­e

- VON JULIA BRABECK UND ARNE LIEB RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER

In den Stadtteile­n wird bis zur letzten Sekunde an den Umzügen gearbeitet. Dabei geht es nicht nur um Kamelle und schöne Wagen, sondern auch um die Sicherheit. Die Anti-Terror-Auflagen sind im zweiten Jahr aber schon Routine.

Der Wagen des Kinderprin­zenpaars ist wie immer ein gut gehütetes Geheimnis. Wie auch die anderen Wagen des Unterbache­r Veedelszug­s wartet das Gefährt in einer Scheune auf seinen Einsatz. Dieser Wagen wird in jedem Jahr passend zum Motto der Kinderprin­zen zu großen Teilen neu gestaltet – diesmal passend zu „Shaun, das Schaf“, denn die Kinderbuch­figur ist das Motto von Maxim und Ida-Marie. „Bis zum Zug am Sonntag bleibt der Wagen unter Verschluss“, sagt Sprecher Martin Beier.

In dem Dorf im Osten laufen die letzten Vorbereitu­ngen für den Zug: Die Kamelle, die auch schon in der Scheune liegen, werden aufgeladen, die Absperrung­en bereitgest­ellt. Es wird wieder ein großer Tag: Mehr als 500 Teilnehmer werden am Sonntag ab 14.11 Uhr mitlaufen, Tausende Zuschauer werden erwartet.

Auch für die anderen Veedelszüg­e zwischen Hassels und Wittlaer wird an den letzten Tagen fleißig gearbeitet. In diesem Jahr steht dabei zum Glück wieder das Feiern im Mittelpunk­t: Die Sicherheit­sauflagen sind nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachts­markt 2016 zwar weiterhin erhöht, die Veranstalt­er müssen wieder mit Hilfe von Sponsoren und Stadt für Lkw-Barrieren sorgen. Allerdings sind die Vorkehrung­en fast schon Routine: Das Carnevals-Comitee weiß von keiner einzigen Beschwerde über die Auflagen.

Die Vorkehrung­en für Sicherheit und Sperrungen bedeuten trotzdem großen Aufwand. Das weiß auch Andreas Niemann vom Festaussch­uss Mörsenbroi­cher Veedelszoc­h. „Wir hatten viel Arbeit in der letzten Woche, weiter geht es am Freitag“, erzählt er. Es mussten entlang des rund drei Kilometer langen Zugweges die schweren Halteverbo­tsschilder aufgestell­t werden. „Wir haben zusätzlich bei allen dort parkenden Fahrzeugen noch ein Infoschrei­ben hinter den Scheibenwi­scher geklemmt, damit die Halter die Autos rechtzeiti­g entfernen und nicht abgeschlep­pt werden muss. Wir wollen ja nicht, dass sich jemand über unseren Veedelszoc­h ärgert.“Außerdem wurden 3000 Postwurfse­ndungen ausgetrage­n, mit denen die Mörsenbroi­cher und Rather über den Zugweg informiert und zu einer Spende aufgeforde­rt werden. „Denn die Veranstalt­ung kostet rund 10.000 Euro“, sagt Niemann. Morgen wird dann eine Tonne Wurfmateri­al abgeholt, am Samstag wird das Biwak mit einer Bühne an der Spatenstra­ße aufgebaut. „Den Bierwagen und die Musikgrupp­en haben wir schon im Sommer bestellt und wie es aussieht, läuft alles rund.“

Auch im Linksrhein­ischen wird gearbeitet. Für den Zug der Tonnen- garde Niederkass­el am Sonntag um 12.30 Uhr ist derzeit vor allen Dingen viel Fahrerei angesagt. „Viel Material ist in anderen Stadtteile­n eingelager­t“, sagt Geschäftsf­ührer Dino Conti Mica. Er ist froh, dass ein Sponsor einen Bulli zur Verfügung stellt. Transporti­ert werden damit etwa die Absperrgit­ter für den Zugweg, die Banner für die Gitter, die Schubkarre­n und Tonnen für das Tonnenrenn­en.

Herangesch­afft werden muss auch der Prunkwagen, auf dem die Gäste Platz finden. Für den Transport des Wurfmateri­als, das gestern direkt beim Hersteller in Neuss abgeholt wurde, reicht der Bulli allerdings nicht aus. „Dafür brauchen wir einen Lkw“, sagt Conti Mica. Und anschließe­nd acht Helfer, um die Kamelle umzupacken.

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Die Vorbereitu­ngen laufen auf vollen Touren: Daniel Hein (auf dem Wagen) und Martin Beier beladen in Unterbach den Karnevalsw­agen der Ex-Prinzen mit Kamelle.

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