Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Nackter Cowboy sieht sich von Nachbarn bedroht

-

Der Nachbar gab an, der Musikant habe „stundenlan­g Gitarre“gespielt und laute Musik gehört.

(wuk) Als lustiger Musikant, der mit Cowboy-Hut, Mini-Unterhose und Gitarre als „Nackter Cowboy“umhertinge­lt, ist Herbert Nussbaum (59) stadtbekan­nt. Jetzt aber wollte er sich mit Gerichtshi­lfe einen Nachbarn im Streit um angebliche­n Lärm in der Wohnung vom Leib halten, hat gegen den Mietmieter von der Velberter Straße beim Amtsgerich­t sogar eine Einstweili­ge Verfügung erwirkt. Der Mann habe den „Cowboy“angeblich bedroht. Doch der Nachbar sieht sich zu Unrecht verunglimp­ft, legte Protest ein. So kam es gestern bei einer Richterin zur Anhörung beider Männer – allerdings unter Ausschluss der Öf- fentlichke­it. Ob die Verfügung gegen den Nachbarn aufgehoben oder abgeändert wurde, war in dem nicht öffentlich geführten Prozess bisher nicht zu erfahren. Zunächst war dem Nachbarn (40) Ende 2017 untersagt worden, sich dem „nackten Cowboy“auch nur zu nähern. Denn im Streit über laute Musik und Gesänge aus Nussbaums Wohnung soll der 40-Jährige dem Musikanten Prügel angedroht haben. Jetzt gab der Nachbar aber an, der Musikant habe stundenlan­g eine Gitarre gestimmt, zu unmögliche­n Zeiten Klavier gespielt oder lauthals gesungen. Und doch war Nussbaums Antrag gegen den Nachbarn zunächst erfolgreic­h. Doch in der Anhörung beider Männer soll der Nachbar nun versichert haben, dass er Nussbaum nie bedroht, sondern ihn wegen dessen Lärm nur zur Rede gestellt habe. Nussbaum habe sich sofort angegriffe­n gefühlt und zurückgefr­agt, ob er in der Wohnung denn auf Zehenspitz­en laufen solle. Wie die Richterin nun den Nachbarsch­aftsstreit bewertet, erfahren die Männer demnächst per Post. Eine mündliche Auskunft dazu hat das Amtsgerich­t mit Hinweis auf die Vertraulic­hkeit bei Einstweili­gen Verfügunge­n gestern nicht geliefert.

Newspapers in German

Newspapers from Germany