Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Ampelschal­tung am Haus Meer sorgt für Ärger

- VON ANGELIKA KIRCHHOLTE­S UND ADRIAN TERHORST

Autofahrer missachten morgens ein Ampelsigna­l am P&R-Parkplatz am Haus Meer. Sie riskieren einen Führersche­inentzug, und es kommt zu Staus.

Früh am Morgen herrscht rund um den Park&Ride-Platz am Haus Meer unter der Woche reger Betrieb. Autos stauen sich vor der Ampel, andere fahren über die Zufahrtsst­raße auf den Parkplatz und stellen den Wagen ab. Andere fahren über den Parkplatz und stehen nun vor der Ampel an der Ausfahrt des Platzes.

Unklar ist, ob sie nur am Stau vorbeifahr­en wollen oder jemanden zur Stadtbahn gebracht haben. Jedenfalls haben sie zu dieser Uhrzeit keine legale Möglichkei­t, nach rechts Richtung Büderich abzubiegen. Ein erleuchtet­er Pfeil weist nach links, nur Busse sind frei. Die Ampel steht auf Rot und bleibt auch rot. Lediglich für die linke Spur wird es grün. Die ungewöhnli­che Ampelschal­tung hat einen Grund: Als es noch erlaubt war, nach rechts abzubiegen, haben viele Autofahrer die Möglichkei­t genutzt, am Stau vorbei über den Parkplatz zu fahren und sich vorne wieder einzureihe­n. Ein Ärgernis für diejenigen, die geduldig in der Schlange standen.

Doch nicht jeder hält sich an das morgendlic­he Verbotssch­ild. Wer die Situation beobachtet, sieht immer wieder Rotsünder. Ein Pkw steht bereits in der rechten Spur. Kurz danach schließt ein Lieferwage­n auf. Dann kommt ein Bus. Als die linke Spur Grün bekommt und dem Bus an der rechten Ampel ein helles Dreieck signalisie­rt, dass er fahren kann, schert dieser aus und überholt die vor ihm stehenden Pkw, die dort gar nicht stehen dürften. Als er um die Ecke gebogen ist, folgt ihm in kurzem Abstand der erste Pkw. Dann wird links wieder rot. Alles steht. Ein Pkw mit Anhänger nähert sich und reiht sich rechts ein. Als es links grün wird, weil dort ein Bus wartet, fahren Lieferwage­n und der Pkw los – bei Rot.

Bei vielen Verkehrste­ilnehmern sorgt die Ampelschal­tung jedenfalls für eine Menge Unmut. „Es ist wirklich eine Katastroph­e“, sagt Busfahrer Rafael Czerwinski. „Ich brauche morgens bis zu sieben Minuten, um wieder vom Parkplatz herunterfa­hren zu können. Die Verspätung holen wir nie wieder rein.“Aber niemand würde offenbar etwas unternehme­n, um das Problem an dieser Ecke zu lösen.

Auch im Bau- und Umweltauss­chuss war das Problem zuletzt Thema. Denn Barbara Neukirchen (Die Grünen) merkte an, dass die Ampelführu­ng am Haus Meer erneut verändert worden sei, wodurch es teilweise zu sehr langen Wartezeite­n käme. Der Technische Beigeordne­te Michael Assenmache­r erklärte daraufhin: „Straßen.NRW hat im Rahmen von Wartungsar­beiten die Programmie­rung an den Ampeln geändert. Das Problem ist uns bekannt. Wir haben es dort auch schon angemerkt, aber bislang noch keine Antwort erhalten.“Bei Straßen.NRW war gestern niemand für eine Stellungna­hme zu erreichen.

Auch der Polizei sei die Situation bekannt, erklärt Diane Drawe, Pressespre­cherin der Polizei im RheinKreis Neuss. Im Rahmen ihrer Mög- lichkeiten beobachte und kontrollie­re die Polizei die Situation vor Ort, aber die Stelle sei kein KontrollSc­hwerpunkt. Zudem verhielten sich die Bürger ganz anders, wenn ein Polizeiwag­en in der Nähe sei. Eigentlich sei nur eine Kontrolle in Zivil sinnvoll. Sie weist aber noch einmal ausdrückli­ch auf die Konsequenz­en hin, die solch ein Verhalten nach sich ziehe, wenn man erwischt wird: 200 Euro Strafe, zwei Punkte in Flensburg und ein Monat Fahrverbot.

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FOTO: KIR Nur Linksabbie­gen ist erlaubt: An der Ausfahrt des Parkplatze­s an Haus Meer herrscht zurzeit eine verwirrend­e Verkehrsre­gelung.

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