Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Mut für die Zukunft
Es kommt nicht immer darauf an, was man lernt, es kommt vielmehr darauf an, was man daraus macht. Mit diesem Satz sollte man den Eltern und den Schülerinnen und Schülern Mut für die Zukunft machen. Ich bin Jahrgang 1938, wir wurden ab 1944 zu über 50 Jungens in einer Klasse in Lank unterrichtet. Mädels waren für sich. Drei von uns gingen zur höheren Schule, der Rest verließ 1953 die Volksschule, wie das früher noch hieß. Ohne Mittlere Reife und ohne Abitur. Und alle haben aus sich etwas gemacht. Liegt es daran, dass wir in größeren Schülerzahlen besser gelernt haben? Oder war die Lehrerschaft besser. Oder haben unsere Eltern mehr dazu beigetragen? Jedenfalls habe ich heute den Eindruck, dass nach unserer Schulentlassung das Gelernte umfangrei-
Die Reaktion auf Abi-Aufkleber. cher war. Deshalb muss man heute nicht allein die Mittlere Reife empfehlen. Meines Erachtens sollte der Lernstoff gezielter ausgewählt werden, und die Lehrerschaft sollte konsequenter durchgreifen. Und die Eltern sollten sich raushalten, wie das bei uns war. Dann kann man auch mit dem Gelernten aus einer Grundschule zum Erfolg kommen. Denn auch deutsches Handwerk hat goldenen Boden. Alle müssen Abitur machen, alle müssen studieren. Und was kommt dabei heraus? Ich finde es immer spaßig, wenn die Abiturienten sich nach dem gelungenen Abitur mit dem von den Eltern oder Großeltern geschenkten neuen Auto fortbewegen und am Heck des Fahrzeugs zum Beispiel die Beschriftung steht: „Abi 2017“. Ich erlaube mir den Spaß, habe mir ein Schild malen lassen, worauf steht „Volksschule 1953“(heute würde man Grundschule sagen). Und dieses Schild ziert dann das Heck meines Mercedes. Damit möchte ich der Jugend Mut machen. Grundschule und vernünftige Lehre können auch sehr erfolgreich sein. Karl-Heinz Rütten Zum Heidberg