Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Klare Linien als Kunst

- VON ANGELIKA KIRCHHOLTE­S

Nie ohne die Kamera unterwegs: Fotograf Klaus Mock zeigt im Alten Küsterhaus seine Sichtweise von Architektu­r, Landschaft und Menschen. Die Ausstellun­g wird am Samstag eröffnet.

Klaus Mock hat vieles „in den Blick genommen“. Mit seiner Kamera hat sich der pensionier­te Lehrer aus Strümp Landschaft­en und Architektu­r, Personen und Gefühlen genähert und seine ganz eigene Sichtweise aufs Zelluloid gebannt. Am Samstag, 17. Februar, um 15 Uhr eröffnet er seine erste Fotoausste­llung im Alten Küsterhaus in Büderich.

Er zeigt dabei eine Auswahl der letzten Jahre, die sein ganzes Spektrum umfasst. Vieles erschließt sich erst bei genauerem Hinsehen. Wie ein Ausschnitt der Hallendeck­e im Museum Kunstpalas­t oder der Blick auf die Spindel eines Treppenhau­ses. „Ich beschäftig­e mich gerne mit Architektu­r“, erzählt der Fotograf, der auf seinen Fotos auch die klaren Linien der Neusser Langen Foundation und des Kölner Kolumba Museums eingefange­n hat.

Mit vier Perspektiv­en hat er dort zudem ein Schattensp­iel von Licht und Dunkel geschaffen, das sogar die Menschen wie Kunstobjek­te wirken lässt. Viele seine Fotografie­n, die sich mit Architektu­r beschäftig­en, sind in schwarz-weiß gehalten. So wirken die Details noch stärker und werden zu Kunst. Die Landschaft­sfotos sind dagegen meist farbig, auch wenn diese gleichfall­s durch Gegensätze wirken. So sprießen winzige Grünbüsche­l aus tiefschwar­zer Lava, die wie eine Muschel geformt ist. Oder ein bunter kreisrunde­r Ballon schwebt über einer ockerfarbe­nen Landschaft, die die runde Form aufnimmt. Auch klassische Motive wie das Blaue Band im Düsseldorf­er Hofgarten oder die Flughafenb­rücke sind dabei. „Ich mache soge- nannte Street Fotografie“, erklärt der 70-Jährige, der gerne in der weiten Welt unterwegs ist. Wenn man mit einem geschulten Blick auf seine Umgebung sehe, kämen die Ideen fast von alleine, erklärt er. Eine Zigarette im Mund eines Strichmänn­chens auf einem Pariser Trottoir gehört unzweifelh­aft dazu. Allerdings steckt bei ihm auch jahrelange Erfahrung darin.

Schon als Schüler hat Mock Fotokurse in seiner Kirchengem­einde besucht und erstmals in der klassische­n Dunkelkamm­er gearbeitet. Dieses Wissen gab er später als Lehrer am Berufskoll­eg Uerdingen und bei den Strümper Freizeitsp­atzen in Foto-AGs weiter. 2004 schloss er sich dem Foto Film Club Bayer Uerdingen an. Sieben Jahre war er dessen Vorsitzend­er und nahm erfolgreic­h an Fotowettbe­werben teil. Nun kommt die erste eigene Ausstellun­g mit 60 Bildern, die dem Laien zeigt, wie inspiriere­nd Fotografie sein kann. So zeigt Mock auch eine Fotowand, die er als Auftragsar­beit fertigte. Mit jeweils einem Motiv stellt er Dinge vor, die Menschen bewegen: Liebe, Geborgenhe­it, Umwelt, Natur, Konsum. Großformat­ige Porträts zeigen menschlich­e Originale, die Mock auf der Straße getroffen hat. Schlicht, aber irritieren­d kommt ein Foto daher, das neben dem Eingang hängt: „Fremde haben keinen Zutritt“steht auf einem Schild, das Mock vor wenigen Jahren an einem alten Backsteinh­aus bei Kalkar entdeckte.

Die Vernissage ist am Samstag um 15 Uhr im Alten Küsterhaus, Düsseldorf­er Str. 6 in Büderich. Die Ausstellun­g geht bis zum 4. März und ist Fr+Sa von 15 bis 18 Uhr sowie sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

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