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So sieht Krefelds neue Gesamtschu­le aus

- VON CAROLA PUVOGEL

Der Umbau der Gesamtschu­le Oppum gleicht einer Operation am offenen Herzen. Bei laufendem Schulbetri­eb wird in den kommenden Jahren abgerissen, neu gebaut und saniert. Die Stadt investiert rund 16 Millionen Euro.

Mit dem rund 16 Millionen teuren Ausbau der Realschule Oppum zur Gesamtschu­le wird sich das Gesicht der Schule am Sandberg stark verändern. Erstmals liegen jetzt Grafiken vor, die zeigen, wie die geplanten Neubauten auf dem Schulgelän­de aussehen werden. Bis Um- und Neubauten fertig sind, wird es allerdings noch Jahre dauern. Denn die Erweiterun­g wird sozusagen am offenen Herzen, nämlich bei laufendem Schulbetri­eb, vorgenomme­n.

Im Büro der Schulleite­rin Birgit Oelmüllers-Hoff hängt nicht nur eine Ansicht des schicken Neubaus, der auf dem Schulhof entstehen wird und in dem Klassen- und Fachräume, eine große Mensa mit Bühnenbere­ich, ein Selbstlern­zentrum sowie Büros Platz finden. Sondern, zunächst viel wichtiger, auch ein detaillier­ter Ablaufplan der Bauarbeite­n. Das Unterfange­n ist komplex. Denn Schüler und Klassen müssen in den nächsten dreieinhal­b Jahren mobil bleiben, wenn die einzelnen Gebäudetei­le saniert oder sogar abgerissen werden. Am Ende des Prozesses steht eine moderne Schule für rund 1100 Kinder. Derzeit sind es 290, mit jedem neuen Schuljahr kommen fünf Klassen hinzu.

Los geht es mit einem Bauabschni­tt, auf den Oelmüllers-Hoff sich sehr freut: „Neben der alten Toilettena­nlage entsteht unser Schmuckkäs­tchen: Zwei Technikräu­me für Holz-, Metall- und Elektroarb­eiten mit verglasten Fronten für viel Tageslicht und einem Maschinenr­aum zur Unterricht­svorbereit­ung in der Mitte.“Zum Schuljahr 2019/20 können die Räume bezogen werden. Dann kommen auch die alten Toiletten weg und werden durch eine neue, auch behinderte­ngerechte Anlage ersetzt. „Die Realschule ist nach dem Sommer raus, dann wird der erste Altbau frei und saniert“, erklärt die Schulleite­rin.

Der Abriss von Pausenhall­e und Pavillons als Vorbereitu­ng für den großen, rechtwinkl­ig angeordnet­en Neubau an Straßenbah­nschienen und Turnhalle im westlichen Bereich des Schulgelän­des beginnt etwa im Frühjahr 2019. Dieser Neubau besteht aus einem dreigescho­ssigen Gebäuderie­gel mit Abmessunge­n von 44 mal 21 Meter und einem trapezförm­igen, viergescho­ssigen Baukörper. Das Pausengelä­nde wird im Anschluss neu gestaltet. Ab- gepollert und dem Schul -und Pausengelä­nde zugeschlag­en wird dann der Straßenabs­chnitt der Schmiedest­raße, der aktuell das Schulgelän­de teilt, als Sackgasse bis zu den Bahnschien­en führt und vor allem als Parkfläche genutzt wird. Für Fußgänger wird der Weg aber weiter passierbar bleiben. Neu ist ebenfalls ein großer Lehrerpark­platz, der zwischen Engelbert-Hess Turnhalle und Sandberg gebaut wird.

Der letzte Bauabschni­tt wird die Sanierung des Altbaus mit dem Türmchen sein. „Wir werden übrigens das coolste Lehrerzimm­er in ganz NRW bekommen“, erzählt die Schulleite­rin. Das entsteht in der alten Gymnastikh­alle des TürmchenGe­bäudes; und die historisch­en, turnhallen­typischen Elemente sollen erhalten bleiben. Eine weitere Turnhalle im Keller des Gebäudes wird derzeit als Mensa genutzt, soll aber nach der Sanierung wieder Turnhalle werden. 40 moderne Lehrer-Arbeitsplä­tze werden über alle Gebäude verteilt entstehen. Oel- müllers-Hoff lobt die Zusammenar­beit mit Schulamt und Verwaltung: „Wir waren als Schule immer beteiligt und konnten gemeinsam planen, was die nächste Schüler-Generation braucht.“

Sorgen macht die Schulleite­rin um die Verkehrssi­tuation rund um die Schule. Die Straßenbah­n-Haltestell­e am Sandberg ist mit ihren schmalen Bahnsteige­n zu klein, um 1200 Schüler aufzunehme­n, die um 15.50 Uhr zeitgleich Schulschlu­ss haben. Auch der Elterntaxi-Verkehr sorgt, wie berichtet, für Missstimmu­ng, auch unter den Anwohnern. Der Bürgervere­in Oppum hatte daher vorgeschla­gen, eine Elternhalt­estelle etwas abseits der Schule einzuricht­en. Die Schulleite­rin steht der Idee nicht ablehnend gegenüber. Aber: „Eigentlich wäre es mir am liebsten, wenn Eltern ihren Kindern zutrauen würden, selbständi­g zur Schule zu kommen.“Denn, so Oelmüllers-Hoff: „Irgendwann müssen die Kinder anfangen, sich dem Lebensallt­ag zu stellen.“

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RP-FOTO/REPRO (2): CPU Schulleite­rin Birgit Oelmüllers-Hoff mit der Ansicht der neuen Gebäude, dargestell­t aus Richtung Turnhalle.

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