Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Laschet dringt erfolglos auf Abschaltun­g von Tihange

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BRÜSSEL (tor) Das Drängen der Landesregi­erung auf eine schnellere Abschaltun­g des belgischen Pannenreak­tors Tihange bleibt vorerst ohne Erfolg. NRW-Ministerpr­äsident Armin Laschet (CDU) musste gestern nach einem Treffen mit dem belgischen Premier Charles Michel in Brüssel einräumen: „Ich habe keine Bereitscha­ft erkannt, die Blöcke vor 2025 vom Netz zu nehmen.“Bis dahin will Belgien ohnehin aus der Kernenergi­e aussteigen. Deutsche Atom-Experten sollen aber die Möglichkei­t bekommen, die Reaktorsic­herheit in Tihange zu bewerten.

Der belgische Tihange-Reaktor produziert nur rund 70 Kilometer von Aachen entfernt Atomstrom und gilt als auffällig. 2013 wurden dort Risse in Reaktorbeh­ältern festgestel­lt, außerdem musste das Atomkraftw­erk mehrfach wegen zum Teil gravierend­er Störungen vom Netz genommen werden.

Beim Schienen-Projekt „Eiserner Rhein“scheint es indes voranzugeh­en. Mit dem Ministerpr­äsidenten der flämischen Region, Geert Bourgeois, verabredet­e Armin Laschet, eine Absichtser­klärung für eine gemeinsame Umsetzung auf den Weg zu bringen. Favorisier­t wird von beiden Seiten die sogenannte „dritte Trassenvar­iante“, eine Route vom Seehafen Antwerpen über Roermond, Venlo und Viersen ins Ruhrgebiet.

Die Trasse sieht unter anderem den zweispurig­en Ausbau zwischen Kaldenkirc­hen und Viersen-Dülken sowie in Viersen und einen direkten Abzweig von der Strecke VenloMönch­engladbach auf die Strecke Mönchengla­dbach-Krefeld (Viersener Kurve) vor.

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