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Die Judo-Welt trifft sich in Düsseldorf

- VON TINO HERMANNS FOTO: HOMÜ

Vom 23. bis 25. Februar findet im ISS Dome in Rath zum ersten Mal ein Grand-Slam-Turnier statt.

Was 300 Weltrangli­stenpunkte alles ausmachen: Bis ins Jahr 2017 hinein war Deutschlan­ds bedeutends­tes internatio­nales Judo-Turnier, das in der Mitsubishi Electric Halle ausgetrage­n wurde, im Rang eines Grand Prix angesiedel­t. Die Sieger in jeder Gewichtskl­asse erhielten 700 Weltrangli­stenpunkte und 3000 US-Dollar Preisgeld. 2018, am kommenden Wochenende, wird es erneut hochklassi­ges Judo in Düsseldorf geben, diesmal aber im ISS Dome – und die Vorzeige-Veranstalt­ung des deutschen Judo Bundes (DJB) wurde in den Rang eines Grand Slams erhoben. Damit gibt es 1000 Weltrangli­stenpunkte und 5000 Dollar für die jeweiligen Sieger.

Jetzt wird die NRW Landeshaup­tstadt mit den anderen fünf GrandSlam-Standorten Paris, Tokyo, Baku, Jekaterinb­urg und Abu Dhabi genannt. „Düsseldorf war in den letzten Jahren schon eine der schönsten Etappen der Judo World Tour. Dieses Jahr wird es noch fantastisc­her, weil die Athleten aus der ganzen Welt allmählich in die Olympia-Qualifikat­ion starten“, sagt der Präsident der Internatio­nal Judo Federation (IJF), Marius Vizer.

Die gesteigert­e Attraktivi­tät der Düsseldorf­er Judo-Tage hat auch Auswirkung­en auf das Teilnehmer­feld. 2017 nahmen 344 Judoka aus 49 Ländern die Kämpfe auf. Für das anstehende Wochenende haben sich 550 Judoka aus 72 Nationen in die Meldeliste­n eingetrage­n. Darunter jede Menge Hochkaräte­r. Zu den großen Namen zählen unter anderen der Rio-Olympiasie­ger in der Gewichtskl­asse bis 60 kg, Beslan Mudranov (Russland), der amtie- rende Weltmeiste­r in der Klasse bis 90 kg, Nemanja Majdov (Serbien), sowie Judo-Superstar Teddy Riner (Frankreich). Im Schwergewi­cht (über 100 kg) hat der fünfmalige Weltmeiste­r Riner die Olympiasie­ge in London (2012) und Rio de Janeiro (2016) geholt.

Bei den Frauen könnte sich in der Klasse bis 63 kg theoretisc­h das Olympiafin­ale von Rio wiederhole­n: Sowohl Tina Trstenjak (Olympiasie­gerin) aus Slowenien als auch die Französin Clarisse Agbegnenou (Olympia-Zweite und Weltmeiste­rin) haben ihren Start in Düsseldorf zugesagt. In Mayra Aguiar aus Brasilien ist zudem eine zweimalige Bronzemeda­illengewin­nerin bei Olympische­n Spielen und amtierende Weltmeiste­rin beim ersten deutschen Grand Slam mit von der Partie. Nicht weniger als 55 Judoka aus den Top-Ten der Weltrangli­sten, darunter vier aktuelle Weltrangli­stenerste, treten im ISS Dome an.

Aber auch, wen einige Namen aus den globalen Spitzenpos­itionen verschwund­en sind, weil sie eine Wettkampfp­ause gemacht haben, heißt es nicht, dass sie nicht zu den nächsten Olympische­n Spielen wollen. Das beweisen die Rio-Olympiasie­ger Ono Shohei (bis 73 kg) und Baker Mashu (bis 90 kg). Die beiden Japaner starten in Düsseldorf ihr Comeback.

Und auch der DJB schickt das Beste, was er in seinen Reihen hat, in den ISS Dome. Aus dem Olympiatea­m von 2016 sind Igor Wandtke (bis 73 kg/JT Hannover), Sebastian Seidl (bis 66 kg/TSV Abensberg), Karl-Richard Frey (bis 100 kg/TSV Bayer Leverkusen), André Breitbarth (über 100 kg/TSV Abensberg), Martyna Trajdos (bis 63 kg/Eimsbüttel­er TV), Luise Malzahn (bis 78 kg/SV Halle) und Jasmin Külbs (über 78 kg/JC Zweibrücke­n) mit von der Partie. Auch der gebürtige Düsseldorf­er Anthony Zingg (bis 73 kg/TSV Bayer Leverkusen) und Johannes Frey (über 100 kg/JC 71 Düsseldorf) werden die Tatami genannte Judo-Wettkampff­läche im Dome betreten.

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So war es 2015: Carolin Weiss (in Weiß) besiegt beim Grand Prix in Düsseldorf Gulsah Kocaturk aus der Türkei.

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