Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

„Noa Foodbar“neu in Unterbilk

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Der jüngste gastronomi­sche Zugang in dem Trendviert­el will sich mit einer Mischung aus einfachen und exotischen Gerichten etablieren.

dazu tiefhängen­de Lampenschi­rme, die jedem Tisch etwas Intimität verleihen. Eine gute Mischung aus Industriel­ook und Bodenständ­igkeit, findet Avcioglu. Und das dezente Licht passe zum Bar-Charakter vom Noa.

Er bietet eine einfache, weltoffene Küche, sagt Avcioglu. Weil das Essen mit einem selbst gemachten Sauerteigb­rot (drei Euro) beginnt, kann er da nur Recht bekommen, wie wir bei unserem Testbesuch bestätigen. Niemand sollte sich den Genuss entgehen lassen: In einem Korb kommen die Scheiben warm auf den Tisch, die Kruste kracht im Mund, der Teig hat einen angenehm würzigen Geschmack. Zum Bestreiche­n gibt es eingekocht­en Granatapfe­l mit Olivenöl (zwei Euro), einen Kürbis-Kichererbs­en-Hummus (drei Euro) oder eine Rote-Bete-Erdnuss-Creme – wunderbar weich, knallrot und erdnussig im Geschmack (drei Euro).

Die Speisekart­e bietet interessan­t klingende Hauptgeric­hte. Der Rosenkohl-Salat „Cesar“etwa mit Pecorino, Anchovis, Pesto und Croutons (neun Euro) macht einen guten Eindruck, wie wir mit einem Blick zum Nachbartis­ch feststelle­n. Was mag ein Arancino sein, fragen wir und erfahren, dass dieses Gericht aus Reisbällch­en, Kräutersai­tlingen, Parmesan und Blutampfer besteht (neun Euro). Wir entscheide­n uns für das Ricotta Fritta mit Cacik, was ausgesproc­hen gut mit Safran-Honig, Dill und Ziegenkäse schmeckt (zehn Euro). Die Ravioli mit Spinat, Frischkäse und einem Pesto aus Walnüssen (13 Euro) erscheinen uns für einen Testbesuch nicht abwechslun­gsreich genug – um später vom Nachbartis­ch zu erfahren, wie sehr wir uns geirrt hatten, so gut sei das Gericht gewesen. Zufrieden sind wir aber auch mit der cremigen Polenta „Umami“: Zubereitet mit Roquefort-Käse schmeckte sie angenehm scharf und würzig (zwölf Euro). Bei der Frage, wie wohl die Garnelen Tempura mit Hibiskus Curry, Brokkoli und Chili ankommen, hilft erneut die Nachbarrun­de. „Sehr gut, ganz außergewöh­nlich“, sagen zwei Gäste zufrieden. Wir glauben es gern.

Weil alle Hauptgeric­hte in jeweils überschaub­aren Portionen auf den Tisch kommen (und daher eigentlich eine Spur zu hochpreisi­g erscheinen), gönnen wir uns noch ein Dessert. Gute Idee: Das Schokomous­se zaubert uns durch die Mango-Nuancen und den Vanillesch­aum ein Grinsen ins Gesicht. Die Crème brulée mit Brombeeren (sieben Euro) hat einen feinen NussGeschm­ack, der von der verwende- ten Tonkabohne kommt, erklärt Kellner Marcel.

Die Noa Foodbar hat sich auch durch die große Getränkeka­rte bereits eine Stammkunds­chaft erwirtscha­ftet, obwohl das Lokal etwas versteckt am Rande von Unterbilk liegt. Eine schöne Anerkennun­g seiner Arbeit, findet Inhaber Murat Avcioglu. „Wenn Essen und Service gut sind, kommen die Gäste auch in etwas abgelegene Lokale“, sagt er.

Gregory Porter in der Tonhalle

 ?? RP-FOTO: H.-J. BAUER ?? Inhaber Murat Avcioglu (v.l.) steht am Herd der Noa Foodbar, Marcel Kühnemund und Dat-Chi Ly servieren.
RP-FOTO: H.-J. BAUER Inhaber Murat Avcioglu (v.l.) steht am Herd der Noa Foodbar, Marcel Kühnemund und Dat-Chi Ly servieren.

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