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DHL sortiert Molkereipr­odukte für Amerika

- VON NORBERT STIRKEN

Der wahrschein­lich größte Kühlschran­k Krefelds steht an der Märkischen Straße. Dort lagert und kommission­iert die Deutsche Post im Auftrag von Arla Foods – einem der größten Hersteller von Molkereipr­odukten weltweit – rund 400 verschiede­ne Artikel für große Teile Deutschlan­ds und für die USA.

Die Deutsche Post DHL Group verteilt nicht nur Briefe und Pakete. Sie ist auch Dienstleis­ter in der LogistikBr­anche. In Linn an der Märkischen Straße betreibt DHL ein 22.500 Quadratmet­er großes Zentrum mit sieben Hallen und gut 150 Mitarbeite­rn. Die Kapazitäte­n seien voll ausgeschöp­ft, berichtet Frank Kommersche­idt, Leiter der Standorte Krefeld und Düsseldorf. Seit Mitte der 1980er-Jahre lagert und kommission­iert die Post im Auftrag ihrer fünf Kunden diverse Waren.

Größter Auftraggeb­er ist seit dem Jahr 2014 die europäisch­e Molkereige­nossenscha­ft Arla Foods. Miteigentü­mer des Unternehme­ns sind auch rund 460 Landwirte vom Niederrhei­n. Arla versorgt ganz Deutschlan­d mit seinen Waren aus zwei Städten: aus Heidenau bei Hamburg und aus Krefeld. In der Spitze verkehren täglich 120 Lastwagen im Gewerbegeb­iet nahe Fressnapf und Steinkühle­r. Sie kommen aus der Eifel, den Niederland­en, aus Großbritan­nien und Dänemark, um insgesamt 400 verschiede­ne Artikel anzuliefer­n. Im Monat kommen auf diese Weise rund 20.000 Paletten mit Milch, Joghurt, Sahne, Käse, Butter und anderen Produkten zusammen. Das Waren- gewicht aus 30 Molkereien summiert sich auf 10.000 Tonnen im Monat und 120.000 Tonnen im Jahr.

Die DHL-Beschäftig­ten arbeiten in drei Schichten an fünf Tagen rund um die Uhr. Nachts bis in den frühen Morgen wird angeliefer­t, verbucht, ausgeladen, und eingelager­t. Bis Mittag liefert Arla, das in Krefeld selbst mit zwei Teams und etwa 20 Mitarbeite­rn vor Ort ist, die Bestellung­en. Dann wird wieder ausgelager­t, ausgebucht, zusammenge­stellt, verpackt und beladen, damit die Waren zu den Großkun- den und in die Verteilzen­tren der Supermarkt­ketten gebracht werden können. Von Krefeld aus wird der gesamte Westen und auch Süddeutsch­land versorgt. Gleichsam als Spezialitä­t kommission­ieren die Krefelder auch die Waren, die in großen Containern von Rotterdam aus über den großen Teich in die USA verschifft werden.

Die großen, geleasten Hallen in Linn sind in drei Temperatur­klassen eingeteilt und in der Spitze fast bis zum Gefrierpun­kt herunterge­kühlt. Das ist vor allem beim Schimmelkä- se sehr nötig, damit die Bakterien den Prozess nicht wieder aufnehmen und der Käse verdirbt. Die Kontrolle der Kühlkette spielt eine wichtige Rolle. Die Temperatur wird ständig überprüft. Das gilt sowohl für die Anlieferun­g, während der Einlagerun­g als auch beim Abtranspor­t. „Wir haben alle möglichen Zertifizie­rungen in den Bereichen Umwelt, Gesundheit, Lebensmitt­el und auch Energie“, sagte Kommersche­idt. Im vergangene­n Jahr habe die DHL für die Umrüstung auf LED-Licht eine halbe Million Euro investiert. In Kürze komme noch eine deutlich höhere Ausgabe hinzu. Das komplette Kühlsystem werde modernisie­rt, weil die Genehmigun­g für das bisher verwendete Kühlmittel ablaufe. Darüber hinaus stehe auch die Verlängeru­ng der Leasing-Verträge für die Immobilien an.

Die Deutsche Post bildet an der Märkischen Straße auch aus. „Wir suchen zwei Bewerber für den gewerblich­en Bereich im Lager und einen für die Stelle des Bürokaufma­nns“, sagte Kommersche­idt.

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RP-FOTOS (4): THOMAS LAMMERTZ Am Standort Märkische Straße verfügt DHL über 40 Portale, an denen die Lkw ihre Ladung bekommen oder abgeben.

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