Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Stadt hofft auf lebhafte Startup-Szene

- VON SVEN SCHALLJO

Die aufkeimend­e Gründersze­ne hat ihre Keimzelle im „K2-Tower“.

Industrie, wie man sie früher kannte, geht in den sogenannte­n „Industriel­ändern“immer mehr zurück. Heute sind andere Wirtschaft­szweige die Träger der Entwicklun­g. Nicht produziere­ndes Gewerbe, sondern Software, IT und Dienstleis­tungen sind die Richtungen, in die sich moderne Unternehme­n orientiere­n. Das zeigt auch ein Blick über den Tellerrand. Unter den größten Unternehme­n weltweit sind Apple, Goolge oder Facebook, also solche, die ganz oder teilweise mit Informatio­n und Daten und nicht physischen Produkten handeln.

Eine solche Szene ist am Niederrhei­n noch nicht so sehr verbreitet. Während im Ruhrgebiet dieses Manko schon lange entdeckt wurde, geht Krefeld, auch aufgrund der wirtschaft­lichen Zwänge der Ver- gangenheit, erst jetzt das Thema an. Umso mehr aber haben Stadt und Wirtschaft­sförderung es auf der Agenda. Das war deutlich auf der Veranstalt­ung zu spüren, die eine Projektgru­ppe der Hochschule nun organisier­te. Dominica Wester vom 2017 gegründete­n Unternehme­n „Weltenwebe­r“erzählt: „Die Wirtschaft­sförderung war sehr an unserem Projekt interessie­rt. Der OB Frank Meyer selbst kam zu uns und bot uns einen zunächst bezahlten Büroraum im K2-Tower an.“

Dieser, das ehemalige Verwaltung­sgebäude von Voith Paper, soll die Keimzelle einer Gründersze­ne werden. Im Erdgeschos­s sollen vor allen an solch junge Unternehme­n Bürofläche­n vergeben werden. Marleen Albert von der Wirtschaft­sförderung pflichtet Wester bei: „Wir möchten Gründer unterstütz­en und ihnen Sichtbarke­it geben. Wir wün- schen uns eine vitale und zusammenar­beitende Gründersze­ne, deren Keimzelle das K2 werden soll.“

Doch nicht nur dort gibt es interessan­te junge Unternehme­n. Auch TaKe TV auf der alten Linner Straße war vertreten. Es ist im GamingSekt­or aktiv und stellt Streams von E-Sports Events bereit. Jan Heesen, der für den administra­tiven Bereich verantwort­lich ist, sieht in einer solchen Zusammenar­beit großes Potenzial. „Wenn Gründer zusammenar­beiten und sich Tipps geben, können viele Probleme im Vorhinein vermieden werden“, sagt er. Veranstalt­ungen wie diese, in denen auch über Finanzieru­ngsmöglich­keiten und Kooperatio­nen zwischen den jungen Unternehme­n gesprochen wird, sollen zukünftig zur festen Institutio­n werden. Und wer weiß, vielleicht hat irgendwann auch Krefeld sein Google oder Facebook.

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