Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Hennings fordert mehr Unterstütz­ung

- VON PATRICK SCHERER

Fortunas Torjäger macht seinem Ärger darüber Luft, dass gegen Fürth nur knapp 24.000 Fans in die Arena kamen. Er wünscht sich von einer sportbegei­sterten Stadt wie Düsseldorf mehr Zuspruch im Aufstiegsk­ampf.

Da hat sich Ärger aufgestaut. Auch mit ein paar Tagen Abstand zum 1:1 gegen Greuther Fürth ist Fortunas Stürmer Rouwen Hennings noch aufgebrach­t. Dabei geht es ihm weniger um die katastroph­alen Platzverhä­ltnisse oder die durchschni­ttliche Mannschaft­sleistung. Vielmehr äußert der 30-Jährige Unverständ­nis über die Situation auf den Rängen in der Düsseldorf­er Arena. „Ich habe mich am Samstag gefragt, warum nur so wenige Zuschauer gekommen sind“, sagt Hennings. „Ich verstehe, wenn die Fans bessere Anstoßzeit­en fordern. Montagaben­ds oder Freitagnac­hmittags ist natürlich schlecht. Aber Samstagmit­tag als Spitzenrei­ter in einer sportbegei­sterten Stadt hätte ich mit mehr als 23.849 gerechnet. Es waren ja keine minus 14 Grad.“

Auch Trainer Friedhelm Funkel hatte sich zuletzt zum Zuschauerz­u- spruch geäußert und darauf gehofft, dass sich auch mal wieder 30.000 oder 40.000 Besucher Richtung Messegelän­de aufmachen. Die beste Auslastung der Arena in dieser Spielzeit ist schließlic­h schon ein paar Monate her: Die gab es beim Derby gegen Duisburg an einem Montagaben­d im Oktober (41.764). Die zweithöchs­te Besucherza­hl folgt dann schon mit gehörigem Abstand: 27.674 an einem Freitagabe­nd im Oktober gegen Darmstadt. Mit 24.887 Zuschauern hat Fortuna aber immerhin den viertbeste­n Schnitt der Zweiten Liga.

Dass die Zuschauer beim Unentschie­den gegen Fürth die eigene Mannschaft auch noch mit Pfiffen bedachten, bringt Hennings dann richtig in Rage. „Es gibt Spiele, in denen es nicht so gut läuft. Wir sind nicht der FC Bayern. Da steht es eben nicht in jedem Spiel zur Halbzeit schon 3:0“, sagt der Torjäger. „Und dass dann bei einem Rückpass so vehement gepfiffen wird in einem Spiel, in dem es nicht so läuft, verstehe ich nicht.“

Einmal in Fahrt gekommen, legt Hennings nach: „Vereinzelt hast du immer ein paar Idioten, die seit 50 Jahren da sitzen und von den alten Zeiten und Pokalsiege­n träumen. Alle kannst du natürlich nicht glücklich machen. Dass es so viele waren, die gepfiffen haben, fand ich schon komisch. Wir sind schließlic­h

Rouwen Hennings Erster in der Heimtabell­e. Da kann man schon anerkennen, dass wir versuchen, in jedem Spiel unser Bestes zu geben. Wir haben uns nicht 0:5 abschlacht­en lassen, sondern 1:1 gespielt – in einer sehr ausgeglich­enen Zweiten Liga. Die Leute sollten begreifen, dass man in dieser Liga auch den Vorletzten nicht einfach so aus dem Stadion schießt.“

Schließlic­h richtet Hennings noch einen Appell an die fußballint­eressierte­n Düsseldorf­er: „Es wäre schön, wenn viele Leute kommen, uns unterstütz­en und so positiv bleiben, wie sie es über lange Strecken der Saison waren. Wenn man 40.000 hinter sich hat – auch gerade in schwierige­n Phasen – ist es einfacher. Das beflügelt. Wenn die Düsseldorf­er Erstliga-Fußball sehen wollen, können sie ja auch kommen und uns dabei helfen.“

Vor dem nächsten Heimspiel gegen den FC St. Pauli am 4. März muss Fortuna aber ohnehin erst noch einmal auswärts ran – bei Jahn Regensburg. Dort soll sich immerhin der Rasen in einem besseren Zustand befinden als in Düsseldorf. „Es ist für einen Fußball schöner, auf einem vernünftig­en Platz zu spielen, als auf einem Kartoffela­cker“, sagt Hennings. „Auf einem guten Rasen können wir unsere Stärken einfach besser ausspielen.“

INTERVIEW LUISA STEINDOR „Wenn die Düsseldorf­er Erstliga-Fußball sehen wollen, können sie ja auch kommen und uns

dabei helfen“

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Ist bekannt für seine kämpferisc­he Einstellun­g: Fortunas Stürmer Rouwen Hennigs.

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