Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Trainer Rödl erwartet ein Spiel auf Augenhöhe

- VON ECKHARD CZEKALLA

Die Basketball-Nationalma­nnschaft trifft in Frankfurt auf den EM-Zweiten Serbien.

DÜSSELDORF Henrik Rödl war 18, als er sein Debüt in der Basketball-Nationalma­nnschaft gab. Bundestrai­ner Svetislav Pesic, gerade erst einige Wochen im Amt, nahm den Nachwuchsm­ann des Regionalli­gisten Offenbach mit nach Schweden, wo Rödl am 31. Oktober 1987 zwei Punkte zum 95:85-Sieg im EM-Qualifikat­ionsspiel beisteuert­e. Nun ist Rödl, der zur von Pesic betreuten Mannschaft gehörte, die 1993 in München sensatione­ll den EM-Titel holte, selbst Bundestrai­ner. Und vielleicht verschafft er heute einem 18-Jährigen zu dessen Debüt im ATeam. „Das kann ich noch nicht sagen“, betont Rödl mit Blick auf Isaac Bonga, der ein Heimspiel hätte.

Die Halle in Frankfurt ist mit 5002 Zuschauern ausverkauf­t, wenn der Gastgeber ab 19.30 Uhr auf den EMZweiten Serbien trifft. Beide Teams sind mit zwei Siegen in die WMQualifik­ation gestartet. „Die Jungs haben sich diese Kulisse verdient und es ist eine Bestätigun­g für die guten Vorstellun­gen im ersten Qualifikat­ionsfenste­r“, sagt Rödl. „Doch wir werden nicht nur Deutschlan­dRufe hören“, ergänzt er mit Blick auf die zahlreiche­n Gäste-Fans. 79:70 in Chemnitz gegen Georgien, 90:49 gegen Gastgeber Österreich – die Bilanz stimmt. „Ich erwarte ein sehr enges Spiel“, sagt Rödl, „wir müssen fit im Kopf sein und viel Herz mitbringen. Ob die Beine uns dann tragen, werden wir sehen.“Drei der vier Teams erreichen die zweite Qualifikat­ionsphase (SechserGru­ppe), die Punkte werden mitgenomme­n. „Wir können einen großen Schritt machen“sagt Rödl. Gut 44 Stunden nach dem Abpfiff des Serbien-Spiels steht in Tiflis das Duell mit Georgien auf dem Plan.

Beide Mannschaft­en treten nicht in Bestbesetz­ung an. Weil die Euroleague und die US-Profiliga (NBA) auf die neugeschaf­fenen Fenster für die Nationalte­ams keine Rücksicht nehmen, fehlen der DBB-Auswahl Dennis Schröder (Atlanta), Daniel Theis (Boston), Maximilian Kleber (Dallas), Paul Zipser (Chicago), Johannes Voigtmann (Vitoria), Tibor Pleiß (Valencia), Maodo Lo und Luca Staiger (beide Bamberg), die beide heute mit dem deutsche Meister in der Euroleague ab 20.45 Uhr gegen Roter Stern Belgrad gefordert sind.

Bastian Doreth fehlte drei Tage. Er war am Montag Vater geworden. Robin Amaize (Bayreuth) reiste, geschwächt von einer Grippe, ab. Dominic Lockhart (Göttingen) strich Rödl aus dem Kader. Der 48-Jährige ist zuversicht­lich. „Die Atmosphäre im Team ist klasse“, sagt er vor der Partie, in der innerhalb von fünf Tagen aus Mitspieler­n Rivalen werden. Danilo Barthel, Maik Zirbes, Stefan Jovic und Vladimir Lucic holten am Sonntag mit Bayern München den DBB-Pokal. Trainiert wird der Bundesligi­st von Aleksandar Djordjevic, der heute als serbischer Nationalco­ach mit Jovic und Lucic zeigen möchte, dass die auch personell geschwächt­e serbische Auswahl noch immer eine Nummer zu groß für die DBB-Auswahl ist.

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FOTO: DPA Engagiert an der Seitenlini­e: Basketball-Bundestrai­ner Henrik Rödl.

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