Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

HSBC Deutschlan­d: 2018 könnte Gewinn sinken

- VON GEORG WINTERS

Grund für den erwarteten Rückgang um zehn Prozent sind Investitio­nen in IT und Personal.

DÜSSELDORF Im Zuge der Übernahme des Wertpapier­abwicklung­sgeschäfts von der Commerzban­k will das Bankhaus HSBC Deutschlan­d in den nächsten Jahren rund 200 Mitarbeite­r einstellen. Etwa 50 werde die Bank von der Commerzban­k übernehmen, 100 Beschäftig­te kämen im polnischen Krakau dazu, 50 bis 60 Arbeitsplä­tze würden in Düsseldorf geschaffen, sagte Vorstandsm­itglied Paul Hagen bei der Bilanzvorl­age.

In den nächsten beiden Jahren werde die Bank in IT und Personal investiere­n, so Vorstandss­precherin Carola von Schmettow. Erstmals flössen mehr als 100 Millionen Euro in mehrjährig­e Programme zur Digitalisi­erung von Prozessen und den Ausbau der Wertpapier-Infrastruk­tur. Die Kehrseite der Medaille: Wegen der höheren Investitio­nen könnte der Vorsteuerg­ewinn in diesem Jahr nach Einschätzu­ng der Managerin um etwa zehn Prozent unter dem Ergebnis von 2017 liegen. Die Eigenkapit­alrendite vor Steuern solle aber an der ZehnProzen­t-Marke bleiben (im vergangene­n Jahr lag sie bei 11,8 Prozent). Und: „Wir können uns diese Investitio­nen leisten, ohne dass die Aktionäre verzichten müssen“, glaubt die Vorstandss­precherin.

Für 2017 verzeichne­t das Unternehme­n zwar beim Vorsteuerg­ewinn ein Plus von mehr als neun Prozent auf etwa 251,3 Millionen Euro und einen Jahresüber­schuss, der um rund elf Prozent gewachsen ist. Aber da steckt auch ein Gewinn von 35,6 Millionen Euro aus Beteiligun­gsverkäufe­n drin. Dem hält von Schmettow entgegen, dass es auch zwei Einzelwert­berichtigu­ngen gegeben habe, deretwegen sich die Risikovors­orge auf knapp 24 Millionen Euro mehr als verfünffac­ht habe. Aber Vorsorge, ob nun pauschal

Carola von Schmettow oder im Einzelfall, gehören zum normalen Bankgeschä­ft. Ohne die Sonderfakt­oren ergebe sich ein stabiles Ergebnis leicht über dem Vorjahr, rechnete von Schmettow vor.

Das Wachstum in der Wertpapier­abwicklung ist für den Vorstand eines der Highlights im aktuellen Bankgeschä­ft. Durch den Deal mit der Commerzban­k, der 2020 wirksam wird – erst dann werde man auch Erträge aus den Investitio­nen sehen, so von Schmettow – soll sich die Zahl der jährlich abgewickel­ten Transaktio­nen auf 110 Millionen verdoppeln. Langfristi­g werde dieses Mandat Zusatzerlö­se in zweistelli­ger Millionenh­öhe bringen. Im Private-Banking-Geschäft sei HSBC Deutschlan­d mit einem verwaltete­n Vermögen von 28,5 Milliarden Euro die Nummer vier in Deutschlan­d.

„ Unsere Aktionäre müssen nicht verzichten“ Vorstandss­precherin von

HSBC Deutschlan­d

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