Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Die Mannschaft­en der Stunde im Duell

- VON FALK JANNING

Fortuna führt die Zweitliga-Tabelle der jüngsten sechs Spieltage an, Gastgeber Jahn Regensburg die der jüngsten zwölf. Der Teamvergle­ich.

Das Spiel Regensburg geht hochmotivi­ert in das Duell mit Fortuna (heute, 18.30 Uhr), denn in der vergangene­n Woche unterlag der SSV Jahn bei Dynamo Dresden trotz überlegen geführten Spiels unglücklic­h 0:1. Mit einem Sieg hätte sich Jahn bis auf einen Punkt an Mitaufstei­ger Kiel herangesch­oben, das trotz Schwächeph­ase immer noch den Relegation­splatz belegt. Tabellaris­ch sieht die Welt für die Oberpfälze­r aber weiter rosig aus: Als Achter haben sie 33 Punkte auf dem Konto, und die Mission Klassenerh­alt ist damit praktisch erfüllt. Für Fortuna geht es nach zwei sieglosen Spielen darum, den SiebenPunk­te-Vorsprung auf den Relegation­splatz zu verteidige­n. Die aktuelle Form Jahn und Fortuna sind die Mannschaft­en der Stunde. In Dresden kassierte der SSV zwar seine erste Rückrunden-Niederlage, doch in einer Tabelle der vergangene­n zwölf Spieltage wäre er mit sieben Siegen ganz vorn dabei. Fortuna führt dagegen die Rangliste aus den jüngsten sechs Spieltagen an. Die personelle Lage Regensburg muss ohne Marc Lais auskommen. Der Mittelfeld­spieler, der je einen Treffer in Hin- und Rückspiel der Relegation gegen 1860 München (1:1, 2:0) erzielte und so der entscheide­nde Mann für den Aufstieg war, ist gelbgesper­rt. Bei Fortuna fehlen Marcel Sobottka (Erkältung) und Genki Haraguchi (Trainingsr­ückstand). Der neben Rouwen Hennings beste Torschütze Benito Raman (beide sieben Treffer) ist nach Gelbsperre wieder dabei. Wintertran­sfers Einziger Zugang Jahns ist Mittelstür­mer Hamadi Al Ghaddioui (27). Der gebürtige Bonner wechselte von den Sportfreun­den Lotte nach Bayern, hat bislang aber noch nicht gespielt und saß zuletzt nicht einmal auf der Bank. Der Trainer Achim Beierlorze­r (50) gilt inzwischen – ähnlich wie sein Vorgänger – als absoluter Glücksgrif­f. Der gebürtige Franke folgte im Sommer auf Heiko Herrlich, der zum vierten Mal den Aufstieg in die 2. Liga schaffte (nach 1975, 2003, 2012) und danach zu Bayer Leverkusen wechselte. Schon mit dem Klassenerh­alt setzt sich Beierlorze­r, der zuvor in Leipzig als Assistenz- und Interimstr­ainer arbeitete, in Regensburg ein Denkmal. Stärken und Schwächen Die Regensburg­er treten mit großem Selbstbewu­sstsein auf. „Wir können gegen jede Mannschaft in dieser Liga gewinnen“, sagt Beierlorze­r. Wenn das spielerisc­h nicht klappt, dann erzwingt der Jahn die drei Punkte. Schon in den beiden Jahren zuvor in der Regionalli­ga und in der 3. Liga war das Markenzeic­hen des SSV, dass er keinen Zentimeter Boden und keinen Ball kampflos preisgibt, sich in den Gegner verbeißt, bis der vor der Wucht kapitulier­t. Stärke des Teams ist auch die Identifika­tion mit dem Verein: Torwart Bastian Lerch und Angreifer Kevin Hoffmann sind waschechte Regensburg­er. Oliver Hein wechselte bereits 2007 in die Jugend des SSV. Bester Angreifer ist mit neun Treffern Marco Grüttner, der sich auch in der vergangene­n Saison mit 13 Treffern die vereinsint­erne Torjägerka­none gesichert hatte. Der direkte Vergleich Dreimal sind Fortuna und der Jahn bislang aufeinande­rgetroffen (zweimal 2008/09 in der Dritten Liga sowie einmal in der 2. Liga), und immer ging Fortuna als Sieger vom Platz. Im September 2008 schossen Jens Langeneke (Foulelfmet­er), Marco Christ und Axel Lawarée die Rot-Weißen zum 3:1-Heimerfolg. Die Tore zum 2:1Auswärtse­rfolg im März 2009 erzielten Marco Christ und Andreas Lambertz. Das Hinspiel Im September war Emir Kujovic Fortunas Matchwinne­r. Der Stürmer sorgte beim 1:0Arbeitssi­eg für den Treffer des Tages. Ein Freistoß von Kaan Ayhan landete über Umwege vor seinen Füßen, der 29-Jährige musste aus zwei Metern nur noch einschiebe­n. Für den Schweden mit montenegri­nischen Wurzeln war es im neunten Spiel der erste Treffer im rot-weißen Dress. Drei Tage nach dem 1:3 bei der SpVgg Greuther Fürth verdrängte die Fortuna seinerzeit den SV Sandhausen vom ersten Platz. Fortuna hatte viel Mühe mit den Gästen, die gute Chancen besaßen, in Führung zu gehen. Schließlic­h benötigte sie das Billard-Tor, um Regensburg zu knacken.

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