Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Kalenderblatt 23. Februar 1903
Der Spanisch-Amerikanische Krieg endete 1898 unter anderem mit der Inbesitznahme Kubas durch die USA. Die spanische Kolonie hatte jahrelang um die Unabhängigkeit gekämpft und war dabei von den USA unterstützt worden – ohne, dass der Nachbar aus dem Norden seine eigenen Interessen aus den Augen verloren hätte. 1902 wurde Kuba zur Republik erklärt, die Souveränität jedoch durch das „Platt Amendment“eingeschränkt, eine Art Zusatz zur kubanischen Verfassung. Den USA stand demnach ein Interventionsrecht auf der Insel zu; sobald amerikanische Interessen verletzt würden, hatten sie das Recht, Ländereien zu kaufen oder zu pachten. Auf dieser Grundlage pachteten die USA am 23. Februar 1903 ein etwa 120 Quadratkilometer großes Gelände in der Guantanamo Bay und errichteten dort einen Marinestützpunkt. Der Pachtvertrag sollte über 99 Jahre laufen, war aber schon seit 1934 umstritten. 1934 hatten sowohl die USA als auch Kuba das „Platt Amendment“aufgehoben, die USA hatten jedoch den Passus, der die Situation um die Militärbasis von Guantanamo legitimierte, gegen den Willen der kubanischen Regierung aufrechterhalten. Mehr noch: Sie verlängerten den Pachtvertrag auf unbegrenzte Zeit. 1959 kam Fidel Castro durch die Revolution an die Macht. Seine Regierung forderte seitdem die Rückgabe des gesamten Gebiets an den souveränen Staat Kuba.