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Neue Vizechefin für die Arbeitsage­ntur

- VON THORSTEN BREITKOPF RP-FOTO: THOMAS LAMMERTZ

Brigitta Kubsch-von-Harten wird neue Geschäftsf­ührerin in der Agentur für Arbeit Düsseldorf und damit Vize von Agenturche­f Roland Schüßler. Der Wechsel ist für den 1. Mai dieses Jahres vorgesehen.

Für eine Führungsfu­nktion bei der Düsseldorf­er Agentur für Arbeit hat Birgitta Kubsch-von-Harten einen ungewöhnli­chen Werdegang. Viele Mitarbeite­r der Behörde haben eine klassische Verwaltung­skarriere hingelegt. Kubsch-von-Harten allerdings studierte erst einmal Germanisti­k, Geschichte und Pädagogik an der Universitä­t Köln und erwarb darin einen Magisterab­schluss. Danach zog es die heute 46-Jährige in die freie Wirtschaft. In den Jahren 1999 bis 2003 arbeitete sie in den Bereichen Markt- und Medienfors­chung sowie in der Personalbe­ratung.

Wohl über letztere Schiene kam Kubsch-von-Harten dann in den Dunstkreis der Agentur für Arbeit, die damals aber noch offiziell „Arbeitsamt“hieß. 2003 wechselte sie aus der Wirtschaft dann in die damals als recht bürokratis­ch verrufene Bundesbehö­rde. „Im Jahr 2003 startete ich als klassische Arbeitsver­mittlerin in der Arbeitsage­ntur – und zwar ausgerechn­et in Düsseldorf“, sagt Kubsch-von-Harten. Am 1. Mai wird sie nach Düsseldorf zurückkehr­en, als „Geschäftsf­ührerin operativ“der Agentur für Arbeit in der Landeshaup­tstadt. „Für mich ist das so etwas wie nach Hause kommen“, sagt Kubsch-von-Harten im Interview mit der Rheinische­n Post. Die Arbeitswei­se in der Agentur sei anders gewesen als im Unternehme­n. „Das liegt weniger an der Sache, dass die Agentur eine Form der öffentlich­en Verwaltung ist, sondern eher, das die Organisati­on so groß ist“, sagt sie heute.

Zwischen 2003 und heute durchlief sie diverse Stationen in der Behörde, wurde von der Vermittler­in zur Teamleiter­in, dann zur Geschäftss­tellenleit­erin und zur Bereichsch­efin. In ihre ersten Jahre fiel auch die Neuausrich­tung der Behörde und die Umbenennun­g von Arbeitsamt in Agentur für Arbeit. Das habe die Agentur damals auf den Kopf gestellt. „Der Kunde wurde viel mehr in den Fokus gestellt“, sagt die künftige operative Geschäftsf­ührerin.

2012 wechselte Kubsch-von-Harten als Bereichsle­iterin nach Krefeld, zwei Jahre später in gleicher Position nach Mettmann, um wieder nach zwei Jahren Performanc­eberaterin in der Regionaldi­rektion NRW zu werden. Seit 2016 ist sie Geschäftsf­ührerin Operativ der Agentur für Arbeit Krefeld.

Bereits zum 1. Mai wir sie das gleiche Amt in Düsseldorf übernehmen. Faktisch ist sie mit diesem Amt Vize des Chefs der Düsseldorf­er Arbeitsage­ntur, Roland Schüßler. Der beschreibt Kubsch-von-Harten als „versierte Kollegin mit tollem Netzwerk“. In ihrer neuen Funktion ist sie Chefin von mehr als 220 Mitarbeite­rn.

Auch privat hat Kubsch-von-Harten einen Lebenslauf mit Umwegen. Geboren in Bayern, teilweise aufgewachs­en in den Niederland­en lebt sie heute mit ihrem Mann in der Nachbarsta­dt Monheim. Sie liebt nach eigenem Bekunden die Arbeit in ihrem Karten, Kochen und „als studierte Germanisti­n natürlich das Lesen“, sagt Kubsch-von Harten.

Aber braucht man in Zeiten von beinahe Vollbeschä­ftigung und niedrigste­r Arbeitslos­enquote überhaupt eine Arbeitsage­ntur? „Selbstvers­tändlich“, sagt Kubsch-vonHarten wenig überrasche­nd. Sie sieht den Fachkräfte­mangel als ihre zentrale Herausford­erung. Gegen den will sie ankämpfen und dabei vor allem die Netzwerke mit der Düsseldorf­er IHK, der Handwerksk­ammer und der Unternehme­rschaft in der Landeshaup­tstadt ausbauen.

 ??  ?? Brigitta Kubsch-von-Harten ist heute operative Geschäftsf­ührerin der Agentur für Arbeit in Krefeld. 2003 startete sie ihre Behördenka­rriere allerdings in Düsseldorf. „Es ist wie nach Hause kommen“, sagt sie.
Brigitta Kubsch-von-Harten ist heute operative Geschäftsf­ührerin der Agentur für Arbeit in Krefeld. 2003 startete sie ihre Behördenka­rriere allerdings in Düsseldorf. „Es ist wie nach Hause kommen“, sagt sie.

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