Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Rat verabschie­det Resolution gegen Konverter in Osterath

- VON TANJA KARRASCH

Der Regionalra­t soll zeitnah den Regionalpl­an ändern, fordert der Rat. Ohne öffentlich­en Druck werde es aber nicht gehen, sind sich die Politiker einig.

Bedrücktes Schweigen herrschte bei der Ratssitzun­g am Donnerstag­abend, nachdem Bürgermeis­terin Angelika Mielke-Westerlage erneut ihre Sorge über die Standortsu­che für den Doppel-Konverter zum Ausdruck gebracht hatte. Für sie sei nicht erkennbar, ob der Regionalra­t das Thema aufnehmen werde, und wenn doch, ob dies rechtzeiti­g geschehen werde. „Ich blicke in viele betretene Gesichter“, sagte MielkeWest­erlage. „Und jetzt?“, fragte jemand in die Stille hinein. „Wir dürfen nicht zulassen, dass wir hier nachher ein Monsterbau­werk in unmittelba­rer Nähe zur Wohnbebauu­ng haben“, zeigte sich die Bürgermeis­terin kämpferisc­h. Es müsse weiter Druck gemacht werden – politische­r, aber auch seitens der Bürger und der Initiative gegen den Konverter.

Ein Zeichen setzen will der Rat mit einer Resolution, die am Donnerstag verabschie­det wurde. Diese soll die Verwaltung nun den Mitglieder­n des Regionalra­tes, der Bezirksreg­ierung Düsseldorf sowie dem Landes-Wirtschaft­sministeri­um übersenden. Der Regionalra­t wird darin aufgeforde­rt, zeitnah eine Änderung des Regionalpl­anes durchzufüh­ren, so dass die Dreiecksfl­äche in Kaarst als Konverters­tandort von Amprion beantragt werden kann. „Die Resolution ist ein kleiner Baustein, aber wir müs- sen alle aktiv bleiben, um unsere Restchance zu nutzen“, sagte Werner Damblon (CDU). Ohne weiteren öffentlich­en Druck, ohne Aktionen und ohne Bürger, die gegen den Konverter auf die Straße gehen, werde es nicht gehen. „Der Schlüssel liegt beim Regionalra­t, und genau das ist unser Problem“, so Damblon weiter. „Niemand will die Standorten­tscheidung politisch verantwort­en.“

Doch wenn der Regionalra­t nichts tut, kommt der Konverter nach Osterath. „Ich kann die Trägheit der Mitglieder des Regionalra­tes nicht verstehen“, sagte Joachim Quass (Grüne). Dass das Schutzgut Mensch nicht im Vordergrun­d stehe, sei nicht nachvollzi­ehbar. Auch Marc Becker (Linke und Piratenpar­tei) kritisiert­e: „Das Schutzgut Mensch wird nirgendwo festgelegt“Landrat Hans-Jürgen Petrauschk­e habe eine moralische Verpflicht­ung gegenüber den Menschen. Diese werde „eklatant mit Füßen getreten“, sagte Becker.

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