Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Große Koalition produziert laut Studie Milliarden­defizit

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BERLIN (mar) Der Koalitions­vertrag von Union und SPD enthält ungedeckte Ausgabenpl­äne von insgesamt knapp 90 Milliarden Euro in den vier Jahren bis 2021. Das haben Experten des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in einer gestern veröffentl­ichten Studie errechnet. „Selbst bei vorsichtig­en Annahmen liegen die nicht durch Mehreinnah­men gedeckten Finanzieru­ngswünsche des Koalitions­vertrags allein für den Bund mit 65,9 Milliarden Euro deutlich über dem Tableau der prioritäre­n Maßnahmen in Höhe von 46 Milliarden Euro“, schreiben die IW-Autoren Hubertus Bardt und Hans-Peter Klös. Bis 2021 fehlten damit mindestens 20 Milliarden Euro im Haus- halt, wenn die mögliche große Koalition alle ihre Pläne realisiere­n würde. Die meisten Mehrausgab­en fielen 2020 und 2021 an. Die Experten nennen den Abbau des Solidaritä­tszuschlag­s, die Erhöhung des Kindergeld­s, den Kita-Ausbau, die Förderung von Wohnungsba­u und Verkehrsin­vestitione­n sowie zahlreiche Rentenverb­esserungen.

Damit werde ein Ausgabenüb­erhang zum Ende der Legislatur­periode aufgebaut. 2021 könnten die Ausgaben des Bundes schon um rund 37 Milliarden Euro über den Einnahmen liegen. Ab 2021 sei daher wieder mit einem Defizit zu rechnen. Die Folgen der Beschlüsse für die Sozialvers­icherungen seien dabei noch nicht berücksich­tigt.

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