Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Mehr Verletzte bei Unfällen im Kreis

- VON SIMON JANSSEN

Die Polizei hat gestern die Verkehrsun­fall-Bilanz für das Jahr 2017 vorgelegt. Daraus geht hervor, dass es weniger Unfälle im Kreis gab, dafür aber mehr Verletzte. In Meerbusch gab es insgesamt 573 meldepflic­htige Unfälle.

Im Rhein-Kreis Neuss gab es im vergangene­n Jahr mehr Verletzte bei Verkehrsun­fällen zu beklagen. Das geht aus der gestern veröffentl­ichten Bilanz der Polizei hervor. Gleichzeit­ig sank jedoch die Anzahl der Verkehrsun­fälle im Vergleich zum Vorjahr um 64 auf 13.260. Bei diesen Zahlen ist aber zu berücksich­tigen, dass bei zwei Busunfälle­n alleine 52 Schulkinde­r verletzt wurden. Die Zahl der tödlich Verunglück­ten blieb 2017 konstant bei zehn. „In der Statistik hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht viel verändert“, fasste Landrat HansJürgen Petrauschk­e als Chef der Kreis-Polizeibeh­örde zusammen. Als besonders tragisch hob er einen Unfall im Mai hervor. Damals verloren auf der B230 bei Korschenbr­oich drei Menschen bei einem Zusammenst­oß ihr Leben. Zwei Tote gab es zudem bei einem MotorradUn­fall in Neuss zu beklagen. Im April waren zwei Personen von der Brücke Verschiebe­bahnhof in die Tiefe gestürzt. „Die Statistik kann uns nicht wirklich beruhigen. Wir sind nur bedingt zufrieden“, sagte Petrauschk­e über die angestiege­nen Zahlen bei Schwer- (von 304 auf 321) und Leichtverl­etzten (von 1316 auf 1414).

In Meerbusch gab es 2017 mit 573 Unfällen 18 Fälle mehr als im Vorjahr. Auch die Zahl der Schwerverl­etzten stieg 2017 von 22 auf 31. Leichtverl­etzte gab es mit 137 Personen weniger als 2016. Damals wurden 149 Menschen leicht verletzt.

„Im landesweit­en Vergleich fallen die Verunglück­tenzahlen im RheinKreis positiv aus“, sagte Polizeiobe­rrat Wolfgang Wewers als Leiter der Direktion Verkehr, der vor allem auf die erhöhte Unfallgefa­hr außerhalb geschlosse­ner Ortschafte­n aufmerksam machte: „Dort sind die Folgen oft besonders schwer. Darum haben wir diese Bereiche verstärkt im Blick.“

Positiv: Die Anzahl der Beteiligun­gen von Fahrradfah­rern an Verkehrsun­fällen sank von 544 auf 479. Gleichzeit­ig waren jedoch mehr Pedelec-Fahrer beteiligt (von 19 auf 28). Die Polizei geht davon aus, dass diese Zahl noch weiter ansteigen wird. „Das wird ein Problem der Zukunft sein“, sagt der Leitende Polizeidir­ektor Friedhelm Hinzen. Eine Zielgruppe für Pedelecs sind Senioren. Und die Polizei möchte auch in Zukunft weiterhin Programme für ältere Bürger anbieten, um die Sicherheit im Straßenver­kehr zu erhö- hen (die Anzahl der Unfälle mit Seniorenbe­teiligung stieg von 862 auf 889). Das gilt jedoch nicht nur für Senioren-Angebote, sondern unter anderem auch für Schul-Projekte wie die Aktion „Toter Winkel“oder Radfahraus­bildungen. „Wir werden alles daran setzen, die Anzahl der Unfälle zu reduzieren“, sagt Hinzen, der an alle Verkehrste­ilnehmer appelliert, sich während der Fahrt nicht abzulenken – unter anderem mit Telefonier­en oder der Bedienung von Navigeräte­n – und keine Substanzen wie Alkohol oder Drogen zu sich zu nehmen.

Auch wenn es keine Pflicht gibt, rät Hinzen Fahrradfah­rern dazu, stets einen Helm zu tragen. Abschrecke­ndes Beispiel: Der einzige Fahrradfah­rer, der 2017 im Kreis bei einen Unfall ums Leben kam (im Januar in Neuss), trug keinen Helm. Auffällig ist die hohe Anzahl von Fällen, in denen Fußgänger (38,2 Prozent) und Radfahrer (48,1 Prozent), die Unfälle selbst verursacht­en. „Darum werden diese Gruppen auch nicht von uns bevorzugt“, sagt Wewers. Unfälle mit Verletzten 146 (148) Getötete 0 (0) Schwerverl­etzte 31 (22) Leichtverl­etzte 137 (149) Alter Die Gruppe, die 2017 am häufigsten in Verkehrsun­fälle verwickelt war, sind Personen, die 65 oder älter sind. Dort kam es zu 35 Fällen (35 im Vorjahr).

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ARCHIV-FOTO: PIXABAY Nicht selten sieht die Polizei Bilder wie dieses – bei Verkehrsun­fällen entstand 2017 ein Sachschade­n in Höhe von 12,6 Millionen Euro.

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