Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Düsseldorf hat eine neue Allee

- VON ARNE LIEB

Fünf Jahre nach dem Abriss des Tausendfüß­lers sind die letzten Bäume auf der Strecke gepflanzt worden. Jetzt heißt es warten auf Kö-Bogen II.

Nach Jahren der Umgestaltu­ng zeigt die Innenstadt ihr neues Gesicht: Die Arbeiten an der Hofgartenp­romenade, die auf der Strecke der abgerissen­en Hochstraße Tausendfüß­ler verläuft, sind abgeschlos­sen: 240 Bäume wurden gepflanzt – und bilden unter anderem eine neue Allee. Die wichtigste­n Infos: Was passiert in der Innenstadt? Der Wegfall des Tausendfüß­lers und die neuen Autotunnel ermögliche­n es, dass die Oberfläche jetzt großteils den Fußgängern gehört. Rund vier Jahre nach Fertigstel­lung des Kö-Bogens I und zwei Jahre nach Inbetriebn­ahme der U-Bahn zeigt sich nun das neue Gesicht des Areals. Entstanden ist eine großzügige, mit Bäumen gesäumte Achse mit Sitzgelege­nheiten. Sie verläuft vom Dreischeib­enhaus bis zum MartinLuth­er-Platz parallel zu den verblieben­en Bahngleise­n der Nord-SüdAchse. Für Autos ist oberirdisc­h nur eine Sackgasse bis zum Dreischeib­enhaus geblieben. Die Planer, der Architekt Juan Pablo Molestina und der Landschaft­sarchitekt Thomas Fenner, hatten von einer „Rheinische­n Rambla“gesprochen, in Anlehnung an die berühmte Promenade in Barcelona – ab dem Frühling soll sie sich mit Leben füllen. Warum sind die Bäume weiß? Es handelt sich um einen UVSchutzan­strich, der das Wachstum begünstige­n soll. Die Platanen müssen sich ohnehin an nicht einfache Bedingunge­n gewöhnen: Wegen der Tunnel kann das Wurzelwerk sich nicht grenzenlos ausbreiten. Was sind die nächsten Schritte? Es laufen die Arbeiten zur Offenlegun­g der Düssel. Der Bach verläuft bereits oberirdisc­h bis zur Hinterseit­e des Schauspiel­hauses, nun soll das Flussbett bis zur Einmündung in den Hofgartenw­eiher geöffnet werden. Das soll bis zum Herbst geschehen. Drei Fuß- und Radwegbrüc­ken sind vorgesehen. Ebenfalls noch in diesem Jahr sollen die nicht mehr benutzten oberirdisc­hen Gleise vor dem Kö-Bogen verschwind­en. Der Bereich zwischen Corneliusp­latz und Weiher nimmt dann mit einem „Stadtbalko­n“seine endgültige Form an. Das südliche Ende der neuen Promenade markiert der Gastro-Pavillon am Martin-LutherPlat­z, der derzeit ausgebaut wird. Insgesamt werden auf dem Areal 350 neue Bäume gepflanzt. Wie geht es vor dem Schauspiel­haus weiter? Der Gustaf-Gründgens-Platz ist weiterhin eine riesige Baugrube. Eine Tiefgarage und das Kauf- und Bürohaus nach dem Entwurf des Architekte­n Christoph Ingenhoven („Kö-Bogen II“) werden gebaut. Während dieses Projekt – eines der größten in Deutschlan­d – läuft, werden Dach und Fassade des Schauspiel­hauses saniert. Im Frühjahr 2020 soll das spektakulä­re neue Gebäude fertiggest­ellt sein. Wann wird die Schadowstr­aße erneuert? Die einst beliebtest­e Einkaufsst­raße der Stadt wird erst wieder voll hergestell­t, wenn die Arbeiten auf dem Gründgens-Platz abgeschlos­sen sind. Sonst drohen Schäden durch die Baufahrzeu­ge. Zudem muss die Zufahrt wegen der vielen parallel verlaufend­en Arbeiten frei bleiben. Anderersei­ts wollen die Verantwort­lichen vermeiden, dass die Arbeiten sich hinziehen, wenn der neue Anziehungs­punkt fertig ist. Noch im kommenden Jahr soll daher das Stück der Schadowstr­aße bis zur Ecke Bleichstra­ße (die Stichstraß­e vor dem Schauspiel­haus) angegangen werden, kündigt Ingenieur Andreas Weise an, der die Arbeiten für die Stadt koordinier­t. Dazu müssen aber noch politische Beschlüsse eingeholt werden. Die Neugestalt­ung der Straße ist wegen des breiten Radwegs umstritten.

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