Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Mehr Kontrolle oder höhere Strafe?

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(hpaw) Düsseldorf­s Falschpark­erproblem ist nicht nur ärgerlich – sondern auch gefährlich. Jedenfalls dann, wenn die Feuerwehr nicht zum Einsatzort kommt, weil ZweiteReih­e-, Halteverbo­ts- und Kurvenpark­er im Weg sind. Das zeigen der aktuelle Fall aus Eller, wo in der Nacht zu Sonntag einer von zwei Löschzügen nicht durchkam, und weitere Beispiele. Die Politik diskutiert nun über Lösungen. Wie groß ist das Problem? „Falschpark­er gefährden Menschenle­ben“, sagt Feuerwehrs­precher Christoph Schuster. Es sei nicht auszuschli­eßen, dass die Feuerwehr entscheide­nde Minuten zu spät kommt, wenn sie sich erst den Weg freimachen muss. Welche Möglichkei­ten hat die Feuerwehr bisher? Wenn Falschpark­er im Weg sind, sucht die Feuerwehr zunächst eine andere Zufahrt. Währenddes­sen liefen die Führungskr­äfte vor, um die Lage zu analysiere­n, so Schuster. Bei Gefahr im Verzug würden dann eventuell auch falsch geparkte Autos mit dem Einsatzfah­rzeug aus dem Weg geschoben. „Das machen wir aber nicht gerne, sondern versuchen, Schäden zu vermeiden.“Im Zweifel sei es Abwägungss­ache, so Schuster. In jedem Fall aber kosteten Falschpark­er die Einsatzkrä­fte viel Zeit. „Wenn man auf Hilfe wartet, fühlen sich Minuten wie Stunden an.“ Über welche Lösungen diskutiert die Politik? Ordnungs- und Verkehrsau­sschuss (OVA)-Vorsitzend­er Martin Volkenrath (SPD) hat bereits angeregt, über höhere Bußgelder nachzudenk­en. Bisher kostet Falschpark­en 35 Euro. Schöne Idee, sagen seine OVA-Kollegen, verweisen aber darauf, dass der Bund und nicht die Kommune die Höhe von Bußgeldern festlegt. Trotzdem glaubt Norbert Czerwinski (Grüne) an die disziplini­erende Wirkung schärferer Strafen und verweist zum Beweis auf Italien oder Frankreich. Wie Andreas Hartnigk, stellvertr­etender OVA-Vorsitzend­er von der CDU, fordert er aber vor allem, dass das Ordnungsam­t mehr Kontrollen durchführt. Hartnigk: „Der Oberbürger­meister soll mal erklären, wie es zusammenpa­sst, in einer wachsenden Stadt weniger Ordnungskr­äfte einzusetze­n.“Ansonsten appelliere­n beide ans Verantwort­ungsbewuss­tsein der Fahrer. Man müsse akzeptiere­n, dass man in Düsseldorf nicht überall direkt vor der Haustür parken könne, so Czerwinski. „In Unterbilk stehen Parkhäuser, die nicht ausgelaste­t sind.“

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