Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Die Friedrichs­traße soll sicherer werden

- VON LAURA IHME

Nach der Warnung der Polizei vor der Kreuzung Friedrich-/Herzogstra­ße ist eine Diskussion um die Unfall-Falle entbrannt. Kritiker fordern eine bessere Verkehrsfü­hrung. Schon im Sommer könnte sich die Lage verbessern.

UNTERBILK/CARLSTADT Claudia Bremer ist jeden Tag Unfallzeug­in. So fühlt es sich für die Vorsitzend­e der Interessen­gemeinscha­ft Friedrichs­traße zumindest an, wenn sie in ihrem Büro an der Friedrichs­traße/ Ecke Herzogstra­ße wieder das laute Knallen zweier kollidiere­nder Autos hört. Hupkonzert­e und quietschen­de Bremsen hört sie im Minutentak­t. Die Zahlen geben ihr Recht: Die Kreuzung ist ein Unfall-Schwerpunk­t, sie belegt in der neuesten Statistik der Polizei zu den schlimmste­n Unfallkreu­zungen der Stadt Platz 7. 65 Unfälle gab es dort im Jahr 2017.

Diese Zahl sowie die Analyse der Polizei, die Entwicklun­g hänge mit der Umgestaltu­ng der Friedrichs­traße und ihrem neuen Radweg zusammen, haben eine Diskussion ausgelöst: Kritiker fordern eine bessere Verkehrsfü­hrung an der Kreuzung. Auch stellen sie den Radweg in Frage – und haben Verbesseru­ngsvorschl­äge: „Es ist wichtig, dass die Fahrbahnma­rkierung eindeutig wird“, sagt Claudia Bremer. Zu den Unfällen – die meisten waren Blechschäd­en, Radfahrer waren nicht betroffen – komme es nämlich vor allem deshalb, weil die Autofahrer nicht wüssten, wo sie langfahren müssen.

Die Unfallkreu­zung soll deshalb schnell sicherer werden: Sie werde so umgebaut, dass die Situation „in Gänze entschärft“wird, heißt es vom städtische­n Presseamt auf Anfrage unserer Redaktion. Details nennt man nicht. Offenbar wussten die Verantwort­lichen schon vor der Warnung der Polizei von den Problemen. Wie zu hören ist, soll die Umgestaltu­ng schon bis Sommer geschehen.

Politiker von SPD und Grünen sind zuversicht­lich: „Auch der Polizei war bekannt, dass wir mit der Kreuzung unzufriede­n sind. Das wird sich bald ändern“, sagt Norbert Czerwinski (Grüne). SPD-Verkehrsex­perte Martin Volkenrath sieht noch woanders Handlungsb­edarf: „Ein großes Problem sind die Falschpark­er“, sagt er. Sie blockierte­n häufig die linke Spur jenseits der Kreuzung, so dass die Autos gezwungen sind, sich direkt auf einer Spur einzufädel­n. Volkenrath fordert härtere Strafen.

Vor der Querung der Herzogstra­ße gibt es drei Fahrspuren für die Autos. Eine für Linksabbie­ger, zwei für Fahrzeuge, die geradeaus fahren oder rechtsabbi­egen wollen. Rechts der Fahrspuren führt der Radweg entlang. Er ist 1,60 Meter breit und beeinfluss­t damit auch die Gesamtfahr­bahn für die Autos. Und genau das ist das Problem: Zwar gibt es für die Autos auch nach der Kreuzung noch zwei Fahrspuren. Sie verlaufen aber nicht schnurgera­de. Bedeutet: Autofahrer auf beiden Spuren müssen wegen des Radwegs einen Schlenker fahren. Das ist aber gerade für die Autofahrer auf der linken Spur schwer zu erkennen. Die Folge: Sie fahren beim Queren der Kreuzung auf die Nachbarspu­r – und es knallt.

Claudia Bremer verweist auch auf die alten und übermalten Fahrbahnma­rkierungen, die noch immer zu sehen sind. Das verwirre die Auto-

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Die Kreuzung von Friedrich- und Herzogstra­ße: Um die Verkehrsfü­hrung dort und um den neuen Radweg gibt es eine Diskussion.

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