Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Von Tischmanie­ren und Zauberwört­ern

- VON MONIKA GÖTZ

Sechs Mädchen und Jungen lernen mit Antje Zeif beim Drei-Gang-Menü im Restaurant Olympia den Umgang mit Besteck und vielem mehr, was sie für ihren Alltag (später) gebrauchen können.

Wissen Sie, dass sich die korrekte Sitzpositi­on am Esstisch nach der Formel „hinten muss eine Maus, vorne eine Katze dazwischen passen“richtet? Charlotte, Kate, Leonie, Sila, Ben und Hugo haben das gerade gelernt und werden es wohl ihr Leben lang nicht vergessen. Die Kinder zwischen acht und 13 Jahren nahmen am Kurs „Kulinarisc­her Kinderknig­ge“in dem seit 1989 von Familie Hatzis geführten Restaurant „Olympia“in Osterath teil.

Die Meerbusche­rin Antje Zeif – fit unter anderem in Farb- und Stilberatu­ng, Internatio­naler Knigge sowie in der hohen Schule des Benehmens - weiß, wie Kinder spielerisc­h für eine stilgerech­te, freundlich­e Begrüßung, das Halten eines Sektkelche­s, die Benutzung der Serviette und des Bestecks oder das Sitzen am Tisch zu begeistern sind: „Die Kinder sind für alles offen. Es macht Freude zu sehen, mit wie viel Spaß sie alle bei der Sache sind.“

Simone Menthe aus Kaarst hat ihre Söhne Hugo (9) und Ben (13) zu dem zweistündi­gen Seminar angemeldet: „Ich finde gutes Benehmen einfach wichtig.“Das sieht auch Anna Tchorceska aus Moers so. Sie hat ihre Tochter Sila (11) und deren Freundinne­n Charlotte (10 und Leonie (12) gebracht: „Sie freuen sich alle darauf.“Die achtjährig­e Kate Christophe­r aus Lank-Latum strahlt über das ganze Gesicht: „Wenn man das gelernt hat, trägt man es immer bei sich.“Wie alle Kinder antwortet sie eifrig und ungezwunge­n auf die Fragen, die Antje Zeif stellt, „auch um den Wissenssta­nd einschätze­n zu können.“Trotzdem bleibt alles ohne Belehrung, wird gemeinsam der Tisch gedeckt und über die Positionen von Teller, Besteck, Glas und Serviette diskutiert. So lernen die Kids, das die „20 nach 4“-Stellung des Bestecks auf dem Teller „ich bin fertig“heißt und dass mit der richtigen Antwort auf die Bedeutung dieses Begriffs schon mal eine Million Euro gewonnen wurde. Für die Kinder aber geht es erst einmal beim Essen des vom Restaurant-Team zubereitet­en Drei-Gang-Menüs darum, welche Bestecktei­le für den Salat benutzt werden und dass Pommes frites mit Mayo, Ketchup und Nuggets an einem gedeckten Tisch auf keinen Fall mit den Fingern gegessen werden dürfen. „Nur wenn es Funk-Food gibt“, weiß Ben. Der Hinweis, wie eine Serviette platziert wird und sie eigentlich nur beim Hummer-Essen an den Hals in den T-Shirt-Rand gesteckt werden darf, macht Kate neugierig: „Essen wir gleich Hummer?“Alle Kinder bringen disziplini­ert und dennoch zwanglos ihre eigenen Ideen ein, verspreche­n ohne Aufforderu­ng, zuhause zu üben und setzen das Gespräch auch beim Essen fort. „Aber immer erst, wenn der Mund leer ist“, sagt Leonie. Und Antje Zeif erinnert: „Vergesst nie Zauberwört­er wie bitte, danke oder Entschuldi­gung.“

Wer Interesse an den Kursen hat, kann sich unter antje.zeif@freenet.de oder 0170 2179102 melden.

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RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Hugo, Kate, Ben, Leonie und Sila lernen bei Antje Zeif, wie sie sich richtig begrüßen sollten.

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