Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

SMG-Schüler falten Kraniche

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1000 Figuren sollen in Hiroshima aufgehängt werden.

(RP) Die Schüler des Städtische­n Meerbusch-Gymnasium (SMG) wollen ein Zeichen gegen Krieg und Zerstörung und für den Frieden in der Welt setzen.

Die Initiative der Japan AG hat es sich darum zum Ziel gesetzt, mit der gesamten Schüler- und Lehrerscha­ft mindestens 1000 Kraniche zu falten, um sie am 27. März anlässlich des Schüleraus­tausch mit der Partnersta­dt Shijonawat­e am Kinder-Friedensde­nkmal in Hiroshima aufzuhänge­n.

Ab Montag, 5. März, bis zum Freitag nächster Woche sollen diese Kraniche jeweils in den Mittagspau­sen gefaltet werden. Unterstütz­t wird die Aktion auch von Bürgermeis­terin Angelika Mielke-Westerlage, die am Mittwoch im SMG dabei sein will. Den Hintergrun­d zu der Kranich-Falt-Aktion erklärt die Schule in einer Mitteilung: Mit dem Kinder-Friedensde­nkmal in Hiroshima ermahnen Kinder die Erwachsene­n seit über 60 Jahren, keine Kriege mehr zur führen.

Das Denkmal geht zurück auf das Mädchen Sakado Sasaki, geboren 1943, mitten im zweiten Weltkrieg, in Hiroshima. Nur zwei Jahre später, im Jahr 1945 warfen die USA über Nagasaki und Hiroshima zwei Atombomben ab. Sakado hatte Glück und überlebte, doch neun Jahre später erkrankt sie an Leukämie, Blutkrebs, der durch Atomstrahl­en verursacht werden kann. Die Bombe, die sie wie durch ein Wunder vor neun Jahren überlebt hatte, wollte ihr nun doch das Leben rauben. Und zeitgleich mit ihr erkrankten und starben viele Kinder an der Krankheit, die die Menschen die „Atombomben­krankheit“nannten. Doch Sakado wollte leben. Erinnert an eine japanische Legende, nach der ein kranker Mensch, der 1000 Papierkran­iche faltet, wieder gesund wird, begann Sakado, 1000 Papierkran­iche zu falten, verbunden mit eben diesem Wunsch. Doch er wurde ihr nicht erfüllt, am 25. Oktober 1955 starb Sakado Sasaki im Alter von nur 12 Jahren.

Nach Sakados Tod hatten japanische Schüler die Idee, mit einem Friedensde­nkmal an Sakado zu erinnern und die Erwachsene­n zu ermahnen, keine Kriege mehr zu führen. Das Denkmal wurde drei Jahre nach Sakados Tod eingeweiht. „Das ist unser Aufschrei. Dies ist unser Gebet: Für Frieden in der Welt“mahnt die Inschrift des Denkmals an die Botschaft der Aktion.

Das Besondere an diesem Friedensde­nkmal ist, dass jedes Kind, egal wo auf der Welt, Teil des Denkmals werden kann, indem es einen Papierkran­ich faltet.

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