Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Neue Filmreihen im Kino Black Box

- VON HOLGER LODAHL

In der Filmbranch­e dreht sich die Welt schnell. Kaum ist ein Film im Kino, muss er sich mit anderen Werken messen. Hinzu kommt die Konkurrenz vom klassische­n Fernsehen, von Streamingd­iensten, und auch die DVD hat noch ihre Fans. In der Black Box wird dieses kulturelle Tempo gebremst. Der Kinosaal im Düsseldorf­er Filmmuseum hat es sich zur Aufgabe gemacht, die gesamte Filmgeschi­chte zu spiegeln. Die Black Box behält den Überblick, indem das Programm die Filme zu Reihen miteinande­r verknüpft. Zusätzlich gibt es vor der Vorführung häufig einen Vortrag von Filmfachle­uten sowie nach dem Film das Angebot, das Gesehene zu diskutiere­n. Cineasten kommen gern, um sich Filme vergangene­r Jahrzehnte oder Werke anderer Länder anzusehen. Im März zum Beispiel stehen drei Filmreihen auf dem Programm. „Architektu­r im Film“Die 23. Ausgabe der Reihe beginnt Mittwoch, 7. März, mit einem Film über Rem Koolhaas. Der 1944 in Rotterdam Geborene hat die niederländ­ische Botschaft in Berlin, die Bibliothek in Seattle und die Konzerthal­le in Porto entworfen. Der Film „Rem Koolhaas – A kind of Architect“(D 2005) ist am Mittwoch, 20 Uhr, zu sehen.

Norman Foster hat den Hearst Tower in New York City, Hongkongs Flughafen Chek Lap Kok, die Reichstags­kuppel in Berlin und die in Bau befindlich­e Masdar City in Abu Dhabi entworfen. In „Wieviel wiegt Ihr Gebäude, Mr. Foster“(GB/ E 2010) erzählt Foster am Mittwoch, 14. März, wie er als Arbeiterso­hn sein Studium begann und sein eigenes Büro gründete.

Albert Kahn (1869-1940) hat Gebäude für die US-Auto- und Rüstungsin­dustrie entworfen. In „Der Architekt der Moderne“(D 1994) erfahren die Zuschauer am 21. März, 20 Uhr, warum Kahns Arbeit vom deutschen Bauhaus übernommen wurde.

Der Film „Architekt der Moderne“(D 2011) porträtier­t am 28. März Erich Mendelssoh­n. Er schuf unter anderem in Berlin das Mosse-Haus und das Columbus-Haus in Potsdam.

Die Black Box im Filmmuseum porträtier­t im März vier Architekte­n, die russische Filmwelt sowie den französisc­hen Schauspiel­er Jean-Pierre Léaud.

Russische Filmtage Die Black Box zeigt sechs russische Filme. Den Auftakt macht am Samstag „Arrhythmia“(2017): Ein Notarzt scheitert am Dauerstres­s. In „Bolschoj“(2017) geht es um eine junge Tänzerin, deren Karriere an Intrigen und Armut scheitert. Hauptdarst­ellerin Margarita Simonowa besucht die Vorstellun­g in der Black Box am Samstag, 10. März um 20 Uhr für ein Gespräch mit den Zuschauern. Am Samstag, 17. März, folgt mit „Loveless!“ein weiteres Highlight. Die Geschichte über den Niedergang eines wohlhabend­en russischen Ehepaares ist für den Oscar als bester fremdsprac­higer Film nominiert. Alle Vorführung­en sind auf Russisch mit deutschen Untertitel­n. Gespräche mit den Filmschaff­enden begleiten das Programm. Jean-Pierre Léaud – Der sanfte Rebell Mit 14 Filmen widmet sich die Black Box dem Werk von JeanPierre Léaud (geboren 1944 in Paris). Mit Filmen wie „Geraubte Küsse“(1968) und „Der letzte Tango in Paris“(1972) wurde der Schauspiel­er zur Ikone des französisc­hen Autorenkin­os und der „Nouvelle Vague“. Start der Reihe ist am Samstag mit „Sie küssten und sie schlugen ihn“(1959). Als Meisterwer­k wird heute noch „Tisch und Bett“(1970) gehalten – zu sehen in der Black Box am Sonntag, 18. März. Auch Léauds neuere Werke wie „Das Leben der Bohéme“von 1992 (Freitag, 30. März) sowie „Der Tod von Ludwig XIV.“(2016) sind zu sehen (Sonntag, 4. März). Die Filme sind auf Französisc­h, einige sind deutsch untertitel­t.

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FOTO: BLACK BOX Margarita Simonowa, Hauptdarst­ellerin in „Bolschoj“, stellt am 10. März ihren Film in der Black Box vor.

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