Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Bolls Meistertit­el soll nicht sein letzter bleiben

- VON TINO HERMANNS

An seinem 17. Geburtstag holte der Tischtenni­s-Star seine erste Meistersch­aft. Jetzt feierte er seinen zwölften Titel.

Bei der Borussia spielen nach den europaweit zeitgleich ausgetrage­nen nationalen Tischtenni­s-Meistersch­aften drei nationale Champions und ein Vizemeiste­r. Timo Boll (Weltrangli­stenrang 1) sicherte sich seinen zwölften deutschen Einzelmeis­tertitel. Kristian Karlsson (17) triumphier­te alleine in Schweden, während sein Borussia-Teamkamera­d Anton Källberg (63) zusammen mit Anders Eriksson (392) den schwedisch­en Doppeltite­l gewann. Im Einzel hatte sich Källberg auf den Bronzeplat­z gespielt. In Österreich landete Stefan Fegerl (40) auf dem Silberplat­z. Er musste sich erst im Finale Daniel Habesohn (64) mit 1:4-Sätzen (9:11, 10:12, 8:11, 13:11, 4:11) geschlagen geben.

Bei einer Deutschen Meistersch­aft an den Start zu gehen, „das ist für mich eine Selbstvers­tändlichke­it und eine Sache des Anstands“, verriet Boll. Der Düsseldorf­er Profi hatte vor 20 Jahren seinen ersten DMEinzelti­tel gewonnen. „Das war 1998 in Saarbrücke­n, an meinem 17. Geburtstag. Damals habe ich gegen Peter Franz im Halbfinale nach 15:20-Rückstand noch gewonnen und anschließe­nd im Finale gegen Torben Wosik – das war mein erster großer Titel bei den Herren“, erinnert sich der 36-Jährige, der morgen seinen 37. Geburtstag feiern wird.

Bei der diesjährig­en Meistersch­aft in Berlin musste Boll nur einmal in seinen fünf Partien zittern. Im Viertelfin­ale gegen Dan Qiu (ASV Grünwetter­sbach) musste der Favorit über die volle Distanz gehen und siegte nur knapp mit 4:3-Sätzen. „Im siebten Satz habe ich genörgelt, weil ich nicht zufrieden war. Es gab einfach noch Defizite in meinem Spiel nach der Pause. Ich musste mich sehr zusammenre­ißen“, sagte Boll. Vorher und nachher aber konnte der Tischtenni­s-Dauerbrenn­er mit seiner Leistung nach der 14-tägigen Urlaubspau­se durchaus zufrieden sein.

Zum Auftakt bekam er es mit dem erst 15-jährigen Nachwuchs-Ass Kay Stumper (SV Salamander Kornwesthe­im) zu tun. „Ich hatte noch nie zuvor gegen Kay gespielt. Man liest ja eine ganze Menge als eines unserer größten Talente über ihn. Von daher war ich gespannt“, betonte Boll. Nach dem 4:0 aber resümierte der Sieger: „Ich bin gut ins Match reingekomm­en und habe es gut kontrollie­rt. Kay hat sehr

gute Anla- gen, aber auch noch eine Menge zu tun.“

In Runde zwei stand Jens Schabacker vom Drittliga-Tabellenfü­hrer NSU Neckarsulm ebenfalls mit 4:0 auf der Bollschen Abschussli­ste. Es folgte die Zitterpart­ie gegen Dan und ein ordentlich­es 4:2 (11:8, 15:13, 12:10, 11:6, 11:6, 11:7) über Nationalma­nnschaftsk­ollegen Patrick Franziska (1. FC Saarbrücke­n TT). Das Finale gegen Kilian Ort (TSV Bad Königshofe­n) war eine komplett einseitige Angelegenh­eit. 4:0 (11:5, 11:8, 11:4, 11:5) lautete das Ergebnis. „Gegen Patrick war es vom Niveau sicherlich mein bestes Spiel bei diesem Turnier. Im Finale hat Kilian vielleicht am Anfang zu viel gewollt und war nicht geduldig genug. Aber er hat hier ein tolles Turnier gespielt“, urteilte der Meister. „Ich hoffe, dass der zwölfte Meistertit­el nicht mein letzter war.“

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Titelgewin­n
FOTO: IMAGO Timo Boll nach seinem Titelgewin­n

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