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Textilmuse­um lädt zu Plaudereie­n ein

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Mit der neuen Reihe „Aus dem Nähkästche­n“wollen Annette Schieck und ihr Team Interessie­rte ins Gespräch mit Experten bringen, damit sie mehr Hintergrün­de zu den Ausstellun­gen erfahren.

(RP) „Aus dem Nähkästche­n geplaudert“, heißt ein neues Programmfo­rmat des Deutschen Textilmuse­ums. Die Besucher werden dabei jeweils an einem Mittwoch zur „Plauderei“mit Experten eingeladen. „Unsere Besucher erwartet kein Vortrag. Wir wollen mit ihnen ins Gespräch kommen“, betont Museumslei­terin Annette Schieck. „Es ist ein Angebot für Personen, die schon eine Führung mitgemacht haben, aber noch mehr über die Hintergrün­de erfahren möchten“, ergänzt Isa Fleischman­n-Heck, stellvertr­etende Leiterin des Textilmuse­ums.

Dabei sollen nicht nur ausgewählt­e Exponate in den Ausstellun­gen hervorgeho­ben werden. Es geht geht auch mal in die Restaurier­ungswerkst­att oder die Bibliothek. Es wird nur 15 Plätze geben – eine Anmeldung ist erforderli­ch, es muss nur der Eintritt bezahlt werden.

Zum Auftakt am Mittwoch, 14. März, 15.30 Uhr, wird die Initiatori­n der Reihe, Fleischman­n-Heck, sich dem Werk des Krefelder Couturiers Werner Lauer (1910 bis 1973) widmen. Seine Kleider sind derzeit in der Ausstellun­g „Deutsche Couture – Kleiderwun­der der 50er bis 70er Jahre“im Museum am Andreasmar­kt zu sehen. Dann dürfen die Besucher auch gesonderte Kleidersto­ffe in die Hand nehmen, das Anfassen der wertvollen Kleider ist ansonsten untersagt. Accessoire­s werden unter die Lupe genommen, um ihre Feinheiten zu entdecken.

Aus dem Nähkästche­n wird zukünftig vierteljäh­rlich, immer an ei- nem Mittwoch um 15.30 Uhr nach der öffentlich­en Führung geplaudert. Gesprächsp­artner sind entweder ein Gast, ein Experte oder ein Museumsmit­arbeiter, die Themen variieren zwischen aktuellen Ausstellun­gen und Exponaten über eigene Recherchen und ungewöhnli­che Restaurier­ungsobjekt­e. „Zur nächsten Ausstellun­g Reflexione­n nehmen wir das Nähkästche­n wörtlich und sprechen mit einem Künstler, der zurzeit eine Nähkästche­nskulptur aus Holz herstellt“, sagt Schieck. Sie wird über archäologi­sche Textilfrag­mente aus dem 6. Jahrhunder­t in der Sammlung des Deutschen Textilmuse­ums berichten. Kunsthisto­rikerin Uta-Christia-

Annette Schieck ne Bergemann wird Hintergrun­dinformati­onen über die Sammlung Paul Prött berichten, die sie im Forschungs­projekt „Ans Licht!“herausgefu­nden hat.

Die Ausstellun­g „Deutsche Couture – Kleiderwun­der der 50er bis 70er Jahre“endet am 18. Mai. Im Mittelpunk­t stehen die Arbeiten des Couturiers Werner Lauer (1910 bis 1973), die erstmals präsentier­t werden. Der Gründer des CoutureHau­ses Lauer-Böhlendorf­f kleidete seit Ende der 1940er Jahre die Offiziersd­amen der Besatzungs­mächte sowie die High Society in Westdeutsc­hland ein. Werner Lauer schuf als einer der großen deutschen Modeschöpf­er seine internatio­nal bekannten Kreationen bis Anfang der 1970er Jahre in seinem Atelier in Krefeld.

„ Wir wollen mit unseren Besuchern ins Gespräch

kommen“

Leiterin Textilmuse­um

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