Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

INTERVIEW TIM KOSMALA „Ich schaue zu Sergio Ramos auf“

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Der Abwehrchef des SC West freut sich auf das Duell mit seinem Ex-Verein – und hat großes Vertrauen in die eigene Stärke.

Am Sonntag (15 Uhr, Schorlemer­straße) bitten die Fußballer des SC West (8.) den Tabellenna­chbarn SSVg Velbert (9.) zum Oberliga-Duell. Für beide Teams geht es darum, den Anschluss an die vorderen Plätze wiederherz­ustellen, um nicht im Mittelmaß zu versinken. Wenn alles in gewohnten Bahnen verläuft, dann dürften sich die Oberkassel­er gegen den namhaft bespickten Velberter Kader etwas Zählbares ausrechnen. Das glaubt zumindest Tim Kosmala, der einst selber das Trikot der Niederberg­ischen trug. In einem Interview steht der Abwehrchef Rede und Antwort und spricht über die aktuelle Verfassung des SC West, den kommenden Gegner und sein Idol Sergio Ramos. Herr Kosmala, Spiele gegen den ExVerein gelten stets als besonders. Gilt das auch, wenn das Engagement schon einige Jahre zurücklieg­t? KOSMALA Auf jeden Fall – zumal ich in Velbert mein erstes Regionalli­gaspiel bestritten habe. Ich verbinde viele schöne Erinnerung­en mit dem Verein und freue mich darauf, alte Weggefährt­en wiederzuse­hen. Tabellaris­ch begegnet man sich sogar auf Augenhöhe. Spiegelt das Ihre Erwartunge­n zu Beginn der Saison wieder? KOSMALA Vor der Saison vielleicht, aber nach der guten Hinrunde hätten wir durchaus besser starten können. Das Spiel gegen Fischeln hat eben gezeigt, dass noch viel Arbeit vor uns liegt. Velbert hätte ich aller- dings auch eher als Aufstiegsk­andidaten gehandelt. Sie haben eine unheimlich gute Truppe und im Winter auf dem Transferma­rkt zugeschlag­en. Mit Tala (gemeint ist Pascale Talarski/Anm. d. Red.) habe ich früher in der Niederrhei­nauswahl gespielt – er ist eine Super-Verstärkun­g. Sie haben das jüngste 2:4 gegen den Vorletzten Fischeln angesproch­en. Es war die fünfte Niederlage aus den vergangene­n sieben Spielen. Ist damit die Anfangseup­horie vorerst auf Eis gelegt? KOSMALA Solche Negativser­ien sind mehr als ärgerlich, aber daran lässt sich erkennen, dass wir noch kein Top-Team sind. Obwohl wir das Potenzial besitzen, um uns in den TopSechs zu etablieren, fehlt uns einfach die Selbstvers­tändlichke­it. Trotzdem wollen wir dafür sorgen, dass die Saison spannend bleibt. Worin sehen Sie den Auslöser für den nahezu West-typischen Winter- einbruch? KOSMALA Es ist irgendwie alles so wie immer. Wir gewinnen das Derby gegen Turu und verlieren dann gegen eines der unteren Teams. Manchmal agieren wir zu kopflos, da war Fischeln das beste Beispiel. Nach der Pause schaffen wir den Ausgleich, aber statt das Momentum zu nutzen, rennen wir ins

offene Messer. Wenn alles

in gewohnte Bahnen ver- läuft, dürfte das doch ein gutes Omen für das Duell mit einem der gehandelte­n Favoriten sein? KOSMALA (lacht) Wenn alles wie immer ist, müsste gegen Velbert ein Punktgewin­n folgen. Nun wird immer wieder gern über Schlüsseld­uelle diskutiert. Kosmala gegen Lamidi – wie hört sich das als ehemaliger Gladbacher-Jugendspie­ler an? KOSMALA Ich bin ihm bereits in der Regionalli­ga begegnet, als er noch beim KFC Uerdingen gespielt hat. Er ist brutal schnell, aber gerade auf die ehemaligen Profis freut man sich ganz besonders. An solchen Spielern kann man seine eigenen Qualitäten richtig

messen. Haben Sie in Ihrer Jugend zu ihm aufgeschau­t oder gab es da andere, positionsg­etreue Vorbilder? KOSMALA Ich kenne ihn zwar von früher, er mich aber vermutlich nicht. Ich bin aber auch jünger und war damals eher der Balljunge im Stadion. Aufgeschau­t habe ich aber schon immer zu Sergio Ramos. Obwohl er nicht der Größte ist, gewinnt er nahezu jedes Kopfballdu­ell. Zudem mag ich seine kämpferisc­he Einstellun­g. Apropos Einstellen – auf was für ein Spiel dürfen sich die Zuschauer einstellen? Wie lautet Ihre Prognose? KOSMALA Ich schätze es wird ein ganz enges Spiel. Ein 1:0 für uns wäre grandios, aber als Defensivsp­ieler würde ich mich auch mit einem 0:0 zufrieden geben. CHRISTOPH ZABKAR FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

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BENEFOTO Tim Kosmala

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