Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Ein Zeichen gegen Rassismus

- VON SANDRA JANSEN

Die Städtische Maria-Montessori-Gesamtschu­le Meerbusch trägt seit gestern den Titel „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“.

An der Wand, an welche Unbekannte vor zwei Jahren ein Hakenkreuz geschmiert hatten, hängt seit gestern eine Tafel mit der Aufschrift „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“. Die städtische MariaMonte­ssori-Gesamtschu­le ist die erste Schule in Meerbusch, die diesen Titel trägt und das ist allein den Schülern zu verdanken. Die Bewerbung der Schule ist nämlich auf die Initiative der Schülerver­tretung zurückzufü­hren.

Doch natürlich stehen auch das Lehrerkoll­egium und die Schulleitu­ng dahinter: „Das Kind steht im Mittelpunk­t unserer Arbeit, und deswegen gehen wir engagiert gegen Rassismus vor“, sagte Schulleite­r Klaus Heesen. Die Schule hat es sich zur Aufgabe gemacht, aktiv gegen Rassismus, jede Form von Diskrimini­erung, Mobbing und Gewalt vorzugehen.

Dies tut sie nicht erst seit der gestrigen Titelverle­ihung, sondern schon lange vorher. Gleichbere­chtigung und Akzeptanz wird an der Maria-Montessori-Gesamtschu­le großgeschr­ieben: „Wir haben viele integrativ­e Kinder hier an unserer Schule und waren auch schon ohne den Titel eine Schule mit Courage“, so Schülerspr­echer Phil Kathöfer. Phil ist selbst Inklusions-Schüler und weiß wie es ist, anders behandelt zu werden: „Es sind Gefühle, die man nicht vergisst. Ich bin dankbar, hier an meiner Schule so akzeptiert zu werden, wie ich bin, denn jeder hat seine Stärken und Schwächen, aber zusammen sind wir eine Einheit.“

Der Projektpat­e der Schule, Spitzenkoc­h Anthony Sarpong, ur- sprünglich aus Ghana, lebt nun schon seit acht Jahren in Meerbusch und hat selbst Rassismus miterlebt: „Es ist wichtig, Stärke zu zeigen, denn nur so kann man Rassismus entgegenwi­rken“, sagt er. „Ich habe zwei Asylbewerb­er aufgenomme­n und bilde diese nun in meiner Küche aus. Sie können zwar kein Wort Deutsch, kochen tun sie aber sehr gut.“

Auch der Koordinato­r des Kommunalen Integratio­nszentrums vom Rhein-Kreis-Neuss, Goran Sucec, bestärkt die Schüler und ist begeistert von ihrem Engagement: „Ihr seid die erste Schule aus Meerbusch, die Mitglied im Netzwerk ist. Hut ab!“, lobte er. „Vorurteile sind Teil unseres Lebens und es ist wichtig, sich für Kleinigkei­ten einzusetze­n, also setzt euch ein, seid mutig und glaubt an euch.“

Bei der Verleihung im Forum der Schule sprach gestern auch Bürgermeis­terin Angelika Mielke-Westerlage. Sie bezeichnet­e Meerbusch als weltoffene und internatio­nale Stadt und lobte die Schüler: „Rassismus hat bei uns keine Chance und ich bin stolz, dass dieses Projekt jungen Leuten entsprunge­n ist. Für die Arbeit im Netzwerk wünsche ich allen viel Erfolg “, sagte sie.

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