Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Zahl an Insolvenze­n seit 2001

- VON THORSTEN BREITKOPF

Die anhaltende Hochkonjun­ktur lässt die Zahl der Pleiten in Düsseldorf spürbar sinken. Spektakulä­re Insolenzen gab es 2017 trotzdem.

Die Konjunktur im Lande brummt – und in Düsseldorf besonders. Die Folge: Die Zahl der Insolvenze­n ist im zurücklieg­enden Jahr deutlich geschrumpf­t. Hier ein Überblick: Wie viele Insolvenze­n gab es in der Landeshaup­tstadt? In Düsseldorf blieb die Insolvenze­ntwicklung in beiden Halbjahren deutlich positiv, wie die Wirtschaft­sauskunfte­i Creditrefo­rm jüngst mitteilte. Der internatio­nale Handelssta­ndort der Landeshaup­tstadt wurde offensicht­lich weniger stark durch die „unruhige“Weltwirtsc­haft in Mitleidens­chaft gezogen als befürchtet. Die Anzahl der Unternehme­nsinsolven­zen ist im Gesamtjahr 2017 in der Stadt Düsseldorf um 73 auf 373 Fälle (2016: 446 Fälle, Rückgang 16 Prozent) deutlich gefallen. Dabei fiel der Rückgang im zweiten Halbjahr 2017 (minus 18 Prozent) nochmals leicht stärker aus als in den sechs Monaten zuvor (minus 15 Prozent). Alles in allem erreicht die Zahl der Firmenplei­ten in Düsseldorf den niedrigste­n Stand seit 2001. Zudem ist hier der Entwicklun­gstrend in diesem Jahr, auch im Gegensatz zu beiden Vorjahren, positiver als in Bund, Land und etwa im benachbart­en Rhein-Kreis Neuss. Was waren die größten und bekanntest­en Insolvenze­n? Sicherlich gehört die der Einrichtun­gs- und Warenhausk­ette Strauss Innovation dazu. Streng genommen fällt die Insolvenz nicht in das Jahr 2017. Strauss stellte gleich dreimal Antrag auf Insolvenz: Im Jahr 2014, 2015 und 2016. Im Dezember 2016 verkündete der Insolvenzv­erwalter, dass er keinen Verkäufer findet. 2017 also schlossen die letzten Filialen in Düsseldorf, zum Beispiel an der Aachener Straße in Bilk. Weitere bekannte Insolvenze­n 2017 in Düsseldorf war der Textilieng­roßhändler American Apparel und Voles, ein Einzelhänd­ler für Motorenkra­ftstoffe. Die Insolvenz des Gastronomi­eanbieters Stockheim ist inzwischen schon überwunden, geschrumpf­t gehen die Geschäfte weiter. Wie sind die Aussichten für die kommenden Monate? „Trotz bestem Konjunktur­wetter zeigen die aktuellen Insolvenzd­aten für unsere Region, dass offensicht­lich auch eine Wirtschaft unter Volldampf nicht vor Zahlungsun­fähigkeit schützt“, sagt Edgar Roumen, Chef der Creditrefo­rm Düsseldorf Neuss. Er rät daher weiterhin allen Unternehme­n, Außenständ­e durch ein profession­elles Rechnungs- und Liquidität­smanagemen­t zu minimieren, um Zahlungsau­sfälle zu vermeiden und damit ihre Liquidität zu stärken.

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