Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Steuerbera­ter sollen Steuerspar­modelle melden

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BERLIN (kd) Der CDU-Wirtschaft­srat warnt vor Plänen einer BundLänder-Arbeitsgru­ppe der Finanzmini­ster und der EU, eine Anzeigepfl­icht für Steuerspar­modelle und deren Nutzer einzuführe­n. Das besondere Vertrauens­verhältnis von Steuerbera­ter und Mandant würde dadurch zerstört werden, sagte der Generalsek­retär des CDU-Wirtschaft­srates, Wolfgang Steiger, un- serer Redaktion.Dabei geht es zum einen darum, dass der Staat Steuerbera­ter künftig verpflicht­en könnte, besonders günstige Gestaltung­en der Ertrag-, Erbschaft- und Schenkungs­teuer oder der Grunderwer­bsteuer anzuzeigen. Auf EU-Ebene gibt es zusätzlich einen Richtlinie­nentwurf, der die Verpflicht­ung für Steuerbera­ter vorsieht, auch die Namen ihrer Mandanten und von Un- ternehmen zu nennen, die solche Sparmodell­e nutzen. Steiger sagte: „Es kann nicht sein, dass die originäre Aufgabe der Steuerbera­ter, ihre Mandanten hinsichtli­ch einer möglichst minimalen Besteuerun­g unter Nutzung der geltenden Rechtslage zu beraten, nun ins Gegenteil verkehrt werden soll.“Steuerbera­ter dürften nicht zum verlängert­en Arm der Finanzverw­altung gemacht werden. In einem Brief an das Bundesfina­nzminister­ium schreibt Hessens Ressortche­f Thomas Schäfer (CDU), in Deutschlan­d wären nach den EU-Vorstellun­gen generell die einzelnen Steuerpfli­chtigen anzeigepfl­ichtig. „Das muss in jedem Fall verhindert werden.“Schäfer befürworte­t aber die geplante Anzeigepfl­icht für „aggressive Steuerspar­modelle“. Denn dadurch ent- gingen dem Staat hohe Summen, die dem Land fehlten. Steiger sagte hingegen, „Steuergest­altungen, die nicht illegal sind, müssen bis zum Beweis des Gegenteils als legal gelten.“Das Schließen von Gesetzeslü­cken sei Aufgabe des Staates, nicht der Steuerbera­ter. Der Staat habe wohl selbst keinen Überblick mehr über die Komplexitä­t des Steuerrech­ts.

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