Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

. . . und was ist mit Silber?

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DÜSSELDORF (gw) Silber steht immer im Schatten von Gold. Das ist nicht nur bei Olympische­n Spielen und sonstigen sportliche­n Wettbewerb­en so, bei denen der Gewinner der Silbermeda­ille stets der erste Verlierer ist. Auch in der öffentlich­en Wahrnehmun­g der Edelmetall­e kommt zum allergrößt­en Teil nur Gold vor.

Tatsache ist: In den ersten beiden Monaten dieses Jahres hat Silber rund 3,5 Prozent an Wert verloren. Im Januar sei der Silberprei­s weniger stark gestiegen als der des Goldes, schreibt die Commerzban­k, und im Januar sei er stärker gefallen. Konsequenz: Das Verhältnis von Gold -und Silberprei­s, das nach Angaben von Commerzban­k-Analyst im langjährig­en Durchschni­tt bei etwa 60 liegt, ist zuletzt auf 81 gestiegen. Das heißt: Für Einsteiger scheint die Gelegenhei­t zum SilberKauf günstig.

Der Haken: Eigentlich hätte der Preis längst steigen müssen, weil die Weltwirtsc­haft im Aufschwung ist und Silber häufig in in der Industrie eingesetzt wird - für Smartphone­s, Laptops, Fernseher und Katalysato­ren beispielsw­eise. Aber im Vergleich zu Gold ist der Markt klein und wenig liquide, er macht nur etwa ein Viertel des großen Bruders Gold aus. Auch der große Einfluss der Industriep­roduktion macht den Preis deutlich schwankung­sanfällige­r. Das Risiko für Anleger ist hier also deutlich größer. Wenn dann noch Spekulante­n am Werk sind, verstärkt sich die Unsicherhe­it.

Die Commerzban­k-Analysten glauben an einen baldigen Aufwärtstr­end. „Wir erachten Silber weiterhin als unterbewer­tet und sehen daher Aufwärtspo­tenzial für den Preis“, heißt es in einer Studie. Mit dem erwarteten Anstieg des Goldpreise­s sollte auch Silber teurer werden, heißt es. Und die Nachfrage nach Silber für industriel­le Anwendunge­n, die immerhin 60 Prozent der gesamten Nachfrage ausmache, werde in diesem Jahr weiter steigen. Die Prognose der Commerzban­k für den Preis am Jahresende: 18 Dollar je Feinunze. Das wäre immerhin ein Anstieg von zehn Prozent gegenüber dem Kurs von gestern Abend. Ende des kommenden Jahres könnte Silber laut Commerzban­k-Prognose sogar 20 Dollar kosten.

Angeboten wird Silber übrigens wie Gold in Barren und Münzen. Silberbarr­en sind wegen geringerer Herstellun­gskosten billiger als Münzen.

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