Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Fortunas Gegner träumt vom Durchmarsc­h

- VON FALK JANNING UND FELIX RÖSEN

Zweitliga-Aufsteiger MSV Duisburg kann den Sprung in Liga eins schaffen – sollte aber dafür morgen (13.30 Uhr) die Düsseldorf­er schlagen.

Das Spiel Aufsteiger MSV Duisburg träumt vor dem Spitzenspi­el gegen Tabellenfü­hrer Fortuna (morgen, 13.30 Uhr) weiterhin vom Durchmarsc­h in die Bundesliga. Die Arena in Duisburg ist seit Tagen restlos ausverkauf­t. Trotz des 0:5-Debakels in Kiel verbleiben die „Zebras“als Vierter mit nun drei Punkten Rückstand zum Relegation­splatz weiterhin in Schlagdist­anz. Mit einem Sieg würden sie zeigen, dass weiterhin mit ihnen zu rechnen ist. Dagegen haben allerdings die Düsseldorf­er etwas einzuwende­n. „Wir wollen unbedingt den Dreier, wollen mit einem Sieg in die Länderspie­lpause gehen“, sagt Fortunas Linksverte­idiger Niko Gießelmann. Die aktuelle Form Nach der 1:3-Niederlage beim Hinspiel im Oktober in Düsseldorf konsolidie­rte sich der MSV und setzte zu seinem Höhenflug an. Er gewann acht der folgenden 16 Partien (8-5-3), das 0:5 in der vergangene­n Woche beim Mitaufstei­ger Holstein Kiel war seitdem erst die dritte Pleite. Dort zeigten die „Zebras“ihre bislang schlechtes­te Saisonleis­tung. Mannschaft­skapitän Kevin Wolze entschuldi­gte sich nach der Partie bei den 1000 mitgereist­en Fans für die blutleere Vorstellun­g seines Teams. Die Fortuna reist mit der Empfehlung einer starken Leistung beim 2:1-Heimsieg gegen den FC St. Pauli an. Die personelle Lage Beim MSV kehrt Innenverte­idiger Dustin Bomheuer in die Startelf zurück, der zuletzt we- gen einer Grippe fehlte. Für die ebenfalls grippekran­ken Außenverte­idiger Enis Hajri und Innenverte­idiger Branimir Bajic kommt das Spiel allerdings vermutlich zu früh. Außerdem sind wegen Trainingsr­ückstand Cauly Oliveira Souza (nach Virusinfek­t) und Andreas Wiegl (nach Knieoperat­ion) nicht dabei. Bei Fortuna fehlt Lukas Schmitz wegen eines Magen-DarmInfekt­s,zudem fallen die Rekonvales­zenten Michael Rensing und Gökhan Gül aus. Benito Raman, im Hinspiel Torschütze zum 3:0, laboriert an den Nachwirkun­gen einer Grippe und sitzt deshalb zu Beginn wahrschein­lich auf der Ersatzbank. Stärken und Schwächen Schwachpun­kt der Duisburger ist ihre Abwehr, die schon 41 Gegentore zugelassen hat. In der 2. Liga hat nur Heidenheim noch einen Gegentreff­er mehr kassiert. Beim 0:5 in Kiel hatte der MSV auch deshalb defensiv Probleme, weil Bomheuer und Hajri grippekran­k fehlten. Thomas Blomeyer konnte Bomheuer nicht ersetzen, und in Kiel waren auch die Außenverte­idiger überforder­t. Der direkte Vergleich Die ZweitligaB­ilanz spricht für Fortuna. Fünf Düsseldorf­er Siegen stehen vier Niederlage­n gegenüber, zweimal trennten sich die Teams unentschie­den. Auf eigenem Platz hat Fortuna noch kein Zweitliga-Spiel gegen Duisburg verloren, beim MSV aber auch erst einmal gewonnen. Das war am 5. Dezember 2011, als Jens Langeneke per Foulelfmet­er (57.) und Sascha Rösler (59.) die Treffer zum 2:0-Sieg erzielten. Auch in der Bundesliga liegt Fortuna mit zehn Siegen, zwölf Remis und sechs Niederlage­n vorn. Fast ausgeglich­en ist die Bilanz im Wedau-Stadion nach 20 Partien seit 1966 in der Bundesliga, 2. Liga und im Pokal: Sechs Düsseldorf­er Erfolgen stehen sieben Niederlage­n gegenüber, siebenmal gab es keinen Sieger (davon vier 0:0). Das Hinspiel Spektakulä­r war der 3:1-Sieg im Hinspiel, durch den sich die Düsseldorf­er die Tabellensp­itze zurückholt­en. Nach nur fünf Minuten stand es durch Treffer von Rouwen Hennings nach Flanke von Benito Raman und Jean Zimmer nach Hennings-Vorarbeit 2:0. Nach der Pause erzielte die Lüttich-Leihgabe Raman seinen ersten Treffer für Fortuna und erhöhte auf 3:0 (55.), im direkten Gegenzug verkürzte Moritz Stoppelkam­p zum 1:3. In dem offenen Schlagabta­usch waren viele weitere Tore möglich. So parierte Fortuna-Keeper Raphael Wolf einen Elfmeter von e Stoppelkam­p. Und der MSV traf viermal nur den Pfosten. Fortuna vergab große Möglichkei­ten, den Vorsprung weiter auszubauen. Fortunas Ersatzkeep­er Tim Wiesner feierte sein Zweitliga-Debüt, als er für den verletzten Wolf eingewechs­elt wurde. Besonderes Bleiben die Düsseldorf­er „Serientäte­r“, dann müsste es in Duisburg wieder einen Sieg geben – und der 2:1-Erfolg gegen St. Pauli wäre der Auftakt zu einer neuen Serie. Denn Fortuna gewann in dieser Saison zunächst viermal in Folge, dann fünfmal und schließlic­h wieder viermal.

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