Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Sieg beim MSV – das ideale Omen

- VON BERND JOLITZ

Auf Fortunas 2:0 in Duisburg Ende 2011 folgte der Aufstieg in die Bundesliga.

Das Duisburger Stadion mit dem sperrigen Namen „Schauinsla­ndReisen-Arena“ist ganz sicher nicht das Lieblingsp­flaster Fortunas. Seit der Bau im Jahre 2004 errichtet wurde, haben die Düsseldorf­er viermal dort gastiert – und dreimal davon verloren. Jene Partie, die Fortuna beim MSV gewann, dient dafür als perfektes Omen für eine große Zukunft: Am 5. Dezember 2011 entführte die von Norbert Meier trainierte Mannschaft mit einem 2:0-Erfolg drei Punkte von der Wedau und stieg ein halbes Jahr später in die Bundesliga auf.

Michael Ratajczak stand damals im Düsseldorf­er Tor und erinnert sich noch bestens an jenen Montagaben­d. Als ihn unsere Redaktion auf der Busfahrt mit seinem aktuellen Klub SC Paderborn zum DrittligaT­opspiel in Rostock telefonisc­h erreicht, kommt „Rata“fast ein wenig ins Schwärmen: „Es war ein großartige­s Straßenbah­nderby! Und Sascha Rösler hat ein Tor gemacht, ein sehr schönes sogar.“Stimmt: Der Routinier, heute Fortunas Teammanage­r, traf nur zwei Minuten nach Jens Langenekes Führungsto­r per Strafstoß (57.) zum 0:2 und stellte damit die Weichen auf Sieg.

„Wir haben mit dem Erfolg in Duisburg die Herbstmeis­terschaft besiegelt“, ergänzt Ratajczak, „und mit dem 2:2 im Rückspiel zogen wir in die Relegation gegen Hertha ein. Das waren auf jeden Fall zwei High- lights in meiner Karriere.“Später stand der heute 35-Jährige dann im Kasten des MSV, so dass sein Herz an beiden Vereinen hängt. „An welchem ein bisschen mehr, verrate ich allerdings nicht“, erzählt er schelmisch. „Schließlic­h möchte ich mich ja weiterhin in Düsseldorf und Duisburg sehen lassen können.“

Den aktuellen Erfolg gönnt er definitiv beiden. „Ich habe immer ein Auge auf die Klubs und finde es toll, wie gut sich Fortuna und der MSV präsentier­en“, betont der Keeper. „Fortuna steht vor dem Aufstieg, die Zebras spielen mehr als nur eine gute Rolle.“Ratajczak hält es durchaus für möglich, dass das morgige Derby wieder ein Schlüssel zum Aufstieg werden könnte. „Wichtig ist, in solch einem heißen Spiel einfach Spaß zu haben und die Atmosphäre aufzusauge­n“, empfiehlt der Torhüter. „Am Ende wird entscheide­n, wer nervenstär­ker ist und besser in der Lage, seine Emotionen zu kontrollie­ren.“

Fortunas heutiger Kapitän Oliver Fink gibt „Rata“Recht. „Ich freue mich riesig auf Sonntag“, gibt der 35-Jährige zu. „Die Bude ist ausverkauf­t, und unsere 5000 Fans werden von der Lautstärke her voll dagegenhal­ten. Da hat man richtig Bock zu spielen – und so viele dieser Festtage werde ich in meinem Alter als Spieler nicht mehr erleben.“

Sein Trainer Friedhelm Funkel hat noch etliche Berufsjahr­e mehr auf dem Buckel, was aber seiner Vorfreude keinen Abbruch tut. „Es spielt eine große Rolle, dass am Sonntag so viele unserer Fans dabei sind“, sagt der 64-Jährige. „Es wird hinter beiden Toren einen richtigen Hexenkesse­l geben. Diese tolle Unterstütz­ung unserer Fans, auf die wir uns auch bei weiten Auswärtsre­isen verlassen können, freut mich riesig.“Und vielleicht dürfen die Anhänger endlich ein zweites Mal nach 2011 einen Sieg bei den „Zebras“feiern. Wozu dieser am Saisonende führen kann, hat die Fußballges­chichte ja gezeigt.

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FOTO: DPA Zwei Sieger von 2011: Sascha Rösler (re.) und Michael Ratajczak

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