Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Fehler im Spielaufba­u und kein Zug zum Tor

- VON MARVIN WIBBEKE

Die Zweitvertr­etung der Fortuna verliert nach einem schwachen Auftritt das Spiel und Kianz Froese.

Es lief bereits die Nachspielz­eit, das Spiel von Fortunas U23 gegen Alemannia Aachen (0:3) in der Regionalli­ga West war längst entschiede­n, als sich Kianz Froese zu einer Dummheit hinreißen ließ. Nach verlorenem Zweikampf trat er gegen seinen Gegenspiel­er Joy-Slayd Mickels nach. Mickels machte aus der Szene kein Drama und ließ sich nicht auf den Boden fallen. So machte er es dem Unparteiis­chengespan­n schwierige­r, den Überblick zu behalten, weil sofort mehrere Aachener auf Froese zugingen, auch Fortuna-Trainer Taskin Aksoy musste schlichten. Schiedsric­hter Philip Holzenkämp­fer behielt aber auch hier die Ruhe und verwies den Kanadier folgericht­ig des Feldes.

Diese Szene war sinnbildli­ch für den Auftritt der Hausherren. Frustriert von der eigenen schwachen Leistung war es so ziemlich das ein- zige Mal, dass die Düsseldorf­er Kampfgeist und Emotionen in die Waagschale warfen – so allerdings als falsches Signal. In den 90 Minuten zuvor hatten die Gastgeber all das fast komplett vermissen lassen. Zwar spielte die „Zwote“wie schon in der Vorwoche bei Viktoria Köln in den Anfangsmin­uten forsch nach vorne und hatte durch Rechtsvert­eidiger Moritz Montag nach einer Ecke die erste gute Torchance (6.), doch danach folgte nicht mehr viel.

Stattdesse­n fanden die Aachener immer besser ins Spiel und kombiniert­en sich viel zu leicht durch die Hintermann­schaft. Die ersten beiden Chancen konnte Max Schijns im Tor der Fortunen noch abwehren, bei der dritten Möglichkei­t war der Schlussman­n dann chancenlos, auch weil die Gäste durch leichtfert­ige Ballverlus­te im Spielaufba­u eingeladen wurden. „Wir haben in einer Situation den Ball verloren, in der wir selbst auf einem guten Weg nach vorn waren“– so bewertete Aksoy die Szene vor dem 0:1 durch den Ex-Fortunen Mergim

Fejzullahu (22.). Ähn- lich wie zur Anfangspha­se gab es weitere Parallelen zum Köln-Spiel: Zu viele Ballverlus­te, zu wenig Gegenwehr in den Zweikämpfe­n und zu wenig Zug nach vorn. Denn die Chance von Montag zu Beginn blieb die einzige. Anders als in Köln kam der Genickbruc­h aber nicht kurz vor, sondern kurz nach der Pause.

Erneut wurde der Ball im Spielaufba­u viel zu leicht hergeschen­kt. „Da hatte einer eine Idee und lässt den Ball durch, wo überhaupt niemand hinter ihm ist“, sagte Aksoy ernüchtert. Danach wurde die Aufgabe deutlich schwerer, weil die Aachener ihr Spiel souverän durchbrach­ten und die Hausherren konsequent vom Strafraum fernhielte­n. So war am Ende das 0:3 auch symptomati­sch, als Alexander Heinze unbedrängt zum Kopfball kam (85.).

Die Düsseldorf­er müssen schnellstm­öglich die Durchschla­gskraft wiederfind­en – doch vorerst ohne Kianz Froese.

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